StartseiteRegionalBrandenburgKein weiterer Rettungshubschrauber im Norden Brandenburgs

Landesregierung

Kein weiterer Rettungshubschrauber im Norden Brandenburgs

Potsdam / Lesedauer: 2 min

In Brandenburg wird in Notfällen mancherorts die Hilfsfrist von 15 Minuten nicht eingehalten. Doch einen weiteren Helikopter in Neuruppin soll es nicht geben.
Veröffentlicht:28.10.2020, 13:41

Artikel teilen:

Brandenburgs Landesregierung hat sich gegen einen weiteren Rettungshubschrauberstandort an den Ruppiner Kliniken in Neuruppin ausgesprochen. Das geht aus der Antwort des Potsdamer Gesundheitsministeriums auf eine Kleine Anfrage des Landtagsabgeordneten Peter Vida (BVB/Freie Wähler) hervor, die dem Uckermark Kurier vorliegt. „Der Radius der bereits bestehenden Luftrettungsmittel deckt in der Gesamtbetrachtung das Land Brandenburg ab, auch das Einzugsgebiet der Ruppiner Kliniken“, heißt es in der Antwort. So benötigte der Helikopter aus Perleberg 18 Minuten, der Helikopter aus Brandenburg an der Havel 15 Minuten und der Helikopter aus Angermünde 22 Minuten Flugzeit bis nach Neuruppin.

BVB/Freie Wähler hatte sich im Bürgermeisterwahlkampf in Neuruppin für einen zusätzlichen Standort eines Rettungshubschraubers in Neuruppin eingesetzt. Dabei wurde vor allem drauf verwiesen, dass im Landkreis Ostprignitz-Ruppin in manchen Gegenden die Hilfsfrist von 15 Minuten bis zum Eintreffen eines Rettungsmittels nicht eingehalten werden könne. Wie Vida ankündigte, werde sich seine Fraktion nun mit einem Antrag im Potsdamer Landtag für einen Standort eines Rettungshubschraubers in Neuruppin einsetzen. „Die lückenhafte Datengrundlage des Ministeriums verbietet eine so pauschale Ablehnung“, sagte Vida. Es brauche überall dort einen Standort eines Helikopters, wo dies aus fachmedizinischer und geografischer Sicht geboten sei. „Dabei darf es nicht um parteipolitisches Konkurrenzdenken gehen.“

Mehr lesen: Retter in der Uckermark manchmal noch zu langsam

Derzeit allerdings bekommt der Streit um den Rettungshubschrauber in Neuruppin noch eine zweite Dimension. Am Mittwoch zeigte sich Vida empört darüber, dass die Antwort auf die Kleine Anfrage aus dem von Ursula Nonnemacher (Grünen) geführten Gesundheitsministerium offenbar an Vertreter des Landkreises Ostprignitz-Ruppin gesandt wurde, bevor sie dem fragestellenden Abgeordneten selbst zugeleitet wurde. Das Präsidialbüro des Landtags prüfe den Vorgang derzeit. Zudem wolle Vida dieses Verhalten des Ministeriums in der nächsten Sitzung des Landtagspräsidiums diskutieren.