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Volle Züge zur Ostsee

Land Brandenburg sieht die Schuld bei der Bahn

Potsdam / Lesedauer: 2 min

Die Züge zur Ostsee sind überfüllt, weil die Bahn ihren Verpflichtungen nicht gerecht wird. So sieht zumindest das Land Brandenburg die aktuellen Probleme auf den Strecken zur Ostsee.
Veröffentlicht:08.08.2018, 15:14

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Es liegt nicht an der Politik, sondern an der Bahn: Auf diese Weise schiebt das Land Brandenburg den schwarzen Peter für die gegenwärtigen Zustände auf den Bahnstrecken zur Ostsee an den Staatskonzern weiter.

Auf Anfrage des Uckermark Kurier erklärte das Ministerium von Kathrin Schneider (SDP), die Länder Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern hätten wegen der hohen Nachfrage beim Betreiber der Regionalzug-Linien, der Bahn-Tochter DB Regio, Zusatzleistungen für die Sommersaison bestellt: „Alle Züge im Grundangebot sollten einen 5. Wagen als Fahrradwagen mitführen; an Wochenenden sollten zusätzliche Verstärkerzüge (drei Zugpaare) fahren. Mit diesem Zusatzangebot zu den regulären Leistungen aus dem Verkehrsvertrag könnten die vom Ostsee-Urlaubsverkehr im Land Brandenburg betroffenen Züge im Grundangebot entlastet werden.”

Land nutzt "Sanktionsinstrumente" gegen die Bahn

Doch das Ministerium attackiert die Bahn, weil diese ihren Verpflichtungen nicht nachkomme: „Leider erfüllt die DB Regio ihre Verpflichtungen aus dem regulären Vertrag sowie die Zusatzleistungen nicht: Es fehlen Wagen, zum Teil werden Altwagen ohne Klimaanlage eingesetzt, personalbedingt fallen Fahrten aus. Zudem gibt es Einschränkungen aufgrund der Baustelle am und um das Karower Kreuz, so dass zum Beispiel der RE5 nach Stralsund erst ab Oranienburg eingesetzt wird.”

Deswegen fordert das Land von der DB Regio, „die Verpflichtungen aus dem Verkehrsvertrag zu erfüllen und die Qualität nachhaltig und durchgreifend zu verbessern.” Außerdem heißt es, die „Sanktionsinstrumente” aus dem Verkehrsvertrag würden genutzt. Heißt im Klartext: Das Land zahlt der Bahn wegen der Versäumnisse weniger Geld. Andere Politiker hatten zuletzt darauf hingewiesen, dass die bestellten Verkehre offenbar nicht ausreichen würden. Eine Statistik, welche Züge überhaupt überfüllt sind, gibt es bislang nicht.