In Brandenburg soll – ähnlich wie in Hamburg – demnächst eine 2G-Regelung für Gastronomie, Theater oder Kinos eingeführt werden. Das kündigten Vertreter der Koalitionsfraktionen am Dienstag im Potsdamer Landtag an. Betreiber sollen dann die Wahl haben, ob sie ihre Angebote unter den bisherigen Konditionen für Getestete, Geimpfte und Genesene (3G) anbieten, oder ob sie ihre Gaststätten und Säle nur für Geimpfte und Genesene (2G) öffnen.
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Einfache Lösung für Kinde angestrebt
„Wir wollen, dass die Betreiber mehr Handlungsmöglichkeiten haben“, sagte CDU-Fraktionschef Jan Redmann. Deswegen solle für private Veranstalter die 2-G-Regel gelten. „Wir begrüßen, dass es 2G-Optionsmodelle gibt“, sagte auch SPD-Fraktionschef Erik Stohn. „Wichtig ist mir, dass es einfache Lösungen für Kinder unter 12 gibt.“ Dabei müssten etwa die Impfungen vom Kindern in den Schulen berücksichtigt werden. Zudem könnten Kinder aber auch getestet werden, sagte Stohn auf Nachfrage. Insgesamt sei das 2G-Modell aber ein „guter Weg, um mit der Pandemie umzugehen und Lockdowns zu vermeiden“, sagte Stohn. „Es bietet höhere Wirtschaftlichkeit und gleichzeitig höhere Sicherheit.“ Auch Grünen-Fraktionschefin Petra Budke sagte, ein 2G-Modell könne sinnvoll etwa für die Kultur- und Veranstaltungsbranche sein. Viele Beschränkungen für die Verbraucher würden dann wegfallen. Der Fraktionsvorsitzende von BVB/Freie Wähler, Peter Vida, kritisierte dagegen auf Anfrage dieser Zeitung die Pläne. Es sollte aus seiner Sicht derzeit keine zusätzlichen Beschränkungen für Getestete geben.
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Der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga, Olaf Schöpe, kritisierte unterdessen die neuen Planungen. „Wenn das so geplant wird, ist das eine sehr zweifelhafte Entscheidung“, sagte Schöpe gegenüber dieser Zeitung. „Ich bin nicht der Meinung, dass wir die verfehlte Politik der Regierung auf dem Rücken der Unternehmer ausbaden sollten.“ Als Beispiel nannte er eine Hochzeitsfeier: Unter 2G-Bedingungen müssten ungeimpfte Gäste dann draußen bleiben. „Ich bin strikt dagegen, dass wir uns weiter auseinanderdividieren lassen“, sagte Schöpe. „Warum soll der gesunde Mensch, der getestet ist, nicht auch mein Gast sein?“.
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