StartseiteRegionalBrandenburgMutmaßlicher Mörder äußert bei Prozessbeginn Bedauern

Polizisten und Großmutter getötet

Mutmaßlicher Mörder äußert bei Prozessbeginn Bedauern

Frankfurt (Oder) / Lesedauer: 2 min

Erst soll er seine Großmutter erstochen, danach zwei Polizisten überfahren haben: Am ersten Prozesstag sagte der 25-Jährige wenig.
Veröffentlicht:17.10.2017, 15:08
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Ein 25-Jähriger steht in Frankfurt (Oder) vor Gericht, weil er seine Großmutter und zwei Polizisten überfahren haben soll. Der Angeklagte äußerte am Dienstag zum Prozessauftakt wegen dreifachen Mordes sein Bedauern. „Ich kann sagen, dass es mir leid tut.“ In Bezug auf die getöteten Polizisten sagte der Angeklagte, es tue ihm leid, „dass sie nicht mehr zum Dienst kommen.“

Zugleich erklärte der Verteidiger, dass sein Mandant zum gegenwärtigen Zeitpunkt nichts zu den angeklagten Taten sagen werde. Der 25-Jährige betonte lediglich, dass er auf der Fluchtfahrt „permanent gehupt“ habe und dass seine Erinnerungen – etwa zu den Straßenverhältnissen – andere seien als in der Anklage aufgeführt. In früheren Vernehmungen hat der Mann nach Angaben der Staatsanwaltschaft die Morde bereits zugegeben.

Die Großmutter starb an ihrem Geburtstag

Die 79 Jahre alte Frau und die beiden Polizisten kamen am 28. Februar ums Leben. Es war der Geburtstag der Rentnerin. Zuerst soll der angeklagte Deutsche, der wie sie zuletzt in Müllrose (Oder-Spree) lebte, seine Großmutter bei einem Streit mit einem Messer erstochen haben.

Danach soll er mit ihrem Auto geflüchtet sein und die Polizisten an einer Kontrollstelle im nahe gelegenen Oegeln (Oder-Spree) mit viel zu hoher Geschwindigkeit überfahren haben. Sie starben auf der Stelle. Die Gewalttat hatte für Fassungslosigkeit gesorgt.

Angeklagter stand offenbar unter Drogen

Laut Staatsanwaltschaft war der Mann mit bis zu 160 Stundenkilometern auf der Flucht unterwegs. Er habe sich entschlossen, „auf die Polizeibeamten gezielt zuzufahren.“

Der Beschuldigte soll Drogen und Psychopharmaka genommen haben. Nach der Festnahme kam er in eine geschlossene Psychiatrie nach Brandenburg/Havel. Ein Gutachter attestierte eine Persönlichkeitsstörung, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.

Bei ihrer Mordanklage geht sie deshalb von verminderter Schuldfähigkeit aus. Sie will nach jetzigem Stand voraussichtlich neben einer Haftstrafe auch eine Sicherungsverwahrung beantragen.