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Kommentar

Peinlicher Bahn-Termin in Angermünde

Angermünde / Lesedauer: 1 min

Mit großem Tamtam inszenierte die Bahn in Angermünde den geplanten Ausbau der Strecke nach Stettin. Dabei gibt es dort nun wirklich nichts zu feiern, findet unser Reporter Gabriel Kords.
Veröffentlicht:09.07.2020, 13:56

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Ab 2026 sollen Bahnfahrer zwischen Berlin und Stettin dann also 20 Minuten schneller unterwegs sein – und Bahn-Vorstand Ronald Pofalla und Verkehrsminister Guido Beermann (CDU) kamen dafür eigens nach Angermünde, um diese vermeintliche Jubel-Nachricht zu verkünden.

Sie sollten sich schämen. Denn was Pofalla und Beermann als großartige Nachricht für die Region verkündeten, ist in Wahrheit das unwürdige Ende einer noch unwürdigeren Hängepartie. Seit 2009 ist der polnische Teil der Strecke bereits ausgebaut – das ist jetzt elf Jahre her. Seitdem wartete man vergebens darauf, dass auf deutscher Seite ebenfalls etwas passierte.

Und nun wird es noch weitere sechs Jahre dauern, bis die Züge endlich so fahren, wie sie schon seit mindestens 20 Jahren fahren müssten. Die gestern verkündete Nachricht ist deswegen letztlich kein Erfolg, sondern ein peinlicher Misserfolg. Davon, dass Deutschland und Polen auf der Schiene enger zusammenrücken, wie Pofalla in Angermünde schwülstig formulierte, kann einstweilen keine Rede sein.