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Protestaktion mit Pinguinen zur BER-Eröffnung

Berlin / Lesedauer: 2 min

Um Jahre zu spät, um Milliarden zu teuer – am Samstag eröffnet der neue Berliner Flughafen. Den Tag über gab es zahlreiche Proteste von Klimaaktivisten. Dabei kam es wohl auch zu Straftaten.
Veröffentlicht:31.10.2020, 13:02
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Als Pinguine verkleidet haben Dutzende von Klimaaktivisten am Samstagvormittag gegen die Eröffnung des Hauptstadtflughafens BER protestiert. Die Mitglieder der Gruppe „Am Boden bleiben“, die sich für weniger Flugverkehr engagiert, zogen vom Willy-Brandt-Platz bis zum Eingang des neuen Terminal 1 und skandierten „Was wollen wir? Klimagerechtigkeit! Wann wollen wir sie? Jetzt!“ Es gehe darum, ein Zeichen gegen die Luftfahrtindustrie zu setzen, erklärte ein Mitglied der Gruppe.

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Blockade am Terminal

Direkt vor dem Eingang bildeten sie mit großen, würfelförmigen Luftballons die Buchstabenreihe „#NO BER“. Zeitgleich blockierte eine zweite Gruppe ein Stockwerk tiefer im Terminal 1 die Treppen. Mehrere Dutzend als Pinguine verkleidete Mitglieder legten oder setzten sich dort auf den Boden. Andere gruppierten sich um sie herum und hielten Transparente hoch, auf denen unter anderem zu lesen war: „Coole Vögel bleiben am Boden“.

Insgesamt seien an den Aktionen rund 250 Menschen beteiligt gewesen, sagte Lena Tucnak, eine der Sprecherinnen der Gruppe. „Unser Ziel ist, den Flughafen lahmzulegen und die Eröffnung massiv zu stören.“ Es könne nicht sein, dass in Zeiten der Klimakrise ein neuer Riesenflughafen eröffnet werde.

Aktivisten seilen sich vom Dach ab

„Am Boden bleiben“ fordert, den Flugverkehrs insgesamt deutlich zu verringern. „Wir sind dafür, Inlandsflüge einzustellen und Regionalflughäfen zu schließen“, sagte Tucnak. Nötig sei eine gesellschaftliche Diskussion darüber, welche Flüge noch nötig seien und welche nicht.

Mehrere Klimaaktivisten einer anderen Gruppierung waren am Vormittag auf das Dach eines BER-Eingangsgebäudes geklettert und hatten sich von dort abgeseilt. Einer von ihnen entrollte schließlich ein Banner mit einem Protestspruch gegen die Eröffnung des Flughafens am Samstag: „Flieger stoppen statt Klima schrotten“. Ein anderer Aktivist ließ sich lediglich per Seil vom Dach ab. Polizeibeamte ließen sie zunächst gewähren. Zwei weitere Personen, die ebenfalls auf das Dach gestiegen waren, seien hingegen abgeführt worden, sagte ein Polizeisprecher. Es bestehe der Verdacht auf Hausfriedensbruch.

Auch andere Gruppen wie Fridays for Future oder Extinction Rebellion hatten Protestaktionen angekündigt. Unter anderem ist eine Fahrraddemo vom Platz der Luftbrücke zum BER gestartet und ein Demonstrationszug vom alten Flughafen Schönefeld mit dem gleichen Ziel. Sie sollten am frühen Nachmittag am neuen Hauptstadtflughafen eintreffen.