Besuch von Schröder
Rosneft investiert in PCK Raffinerie
Schwedt / Lesedauer: 2 min
Der russische Ölkonzern Rosneft will einen Großteil seiner Investitionen in Deutschland für die PCK Raffinerie in der Uckermark einsetzen. Das kündigte der Chef von Rosneft Deutschland, Brian Chesterman, am Montag in Schwedt/Oder an. Bereits im vergangenen Mai 2017 hatte der Konzern mitgeteilt, in Deutschland in den Folgejahren rund 600 Millionen Euro investieren zu wollen. Rosneft hält die Mehrheit an der PCK Raffinerie in Schwedt und ist auch an Bayernoil mit Sitz in Vohburg und an Miro in Karlsruhe beteiligt.
Die PCK Raffinerie empfing am Montag Rosneft-Chef Igor Setschin und den Rosneft-Aufsichtsratsvorsitzenden und Altkanzler Gerhard Schröder. Bei einer Bustour über das Gelände besichtigten sie die zentrale Messwarte der Raffinerie. Setschin betonte danach in einem Pressegespräch, dass Russland ein zuverlässiger und sicherer Energiepartner für Europa sei. Er hob dabei auch die Bedeutung Deutschlands als strategischen Partner hervor.
Schröder: PCK Raffinerie eine der modernsten in Europa
Die EU verhängte 2014 Sanktionen wegen des Ukraine-Konflikts gegen zahlreiche russische Unternehmen. Auch Rosneft ist betroffen. Altkanzler Schröder sagte über die Sanktionen: „Ich halte sie für unsinnig.” Die geschäftliche Situation von Rosneft und Rosneft Deutschland habe sich gleichwohl nicht verschlechtert. 2017 sei nach seinem Kenntnisstand ein außergewöhnlich erfolgreiches Jahr gewesen. Er denke, dass das auch 2018 so bleiben werde. Der staatlich kontrollierte Konzern Rosneft ist für Deutschland ein Großlieferant von Erdöl.
Schröder sagte, dass die PCK Raffinerie in Schwedt eine der modernsten in Europa sei – mit erstklassiger Verfügbarkeit und erstklassigem betriebswirtschaftlichen Ergebnis. Zugleich sagte er in Richtung Land und Bund, dass für mehr Transportkapazitäten die Gleisanschlüsse an das Bahnnetz verbessert werden müssten. Man hoffe, dass man in diesem Punkt möglichst bald weiterkomme.
Altkanzler begründet Funktion bei Rosneft
Schröder sprach auch über seine Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender bei Rosneft, die er seit Herbst 2017 innehat. Der Schritt hatte damals in Deutschland auch Kritik hervorgerufen. In den vergangenen Wochen habe er sich mit Einzelheiten des Unternehmens vertraut gemacht, sagte Schröder. Dieser Prozess sei noch nicht beendet. Zudem habe er unter anderem eine Sitzung geleitet zu einer Fünf-Jahres-Strategie. Dort seien Entscheidungen gefallen wie zum Beispiel die, im Schwarzen Meer zu bohren.
Zur Übernahme seiner Funktion sagte Schröder, dass ihn Energiepolitik immer interessiert habe. Und er sei davon überzeugt, dass Deutschland gute politische und wirtschaftliche Beziehungen zu Russland brauche.