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An der Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern

Schatzsucher auf NS-Todesmarschgelände ertappt

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Mit Metalldetektor und Spaten haben drei Männer im Belower Wald ihr Unwesen getrieben. 1945 lagerten dort Tausende Häftlinge der Konzentrationslager Sachsenhausen und Ravensbrück.
Veröffentlicht:15.01.2018, 19:18
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Die Polizei hat drei Männer bei einer Schatzsuche auf dem Gelände der Gedenkstätte des Todesmarsches im Belower Wald an der Landesgrenze Brandenburgs zu Mecklenburg ertappt. Die drei Männer waren am Sonntag dabei beobachtet worden, wie sie mit Metalldetektor und Spaten unterwegs waren, wie eine Polizeisprecherin am Montag in Neuruppin sagte. Ermittlungen ergaben, dass es auf dem Museumsgelände frische Grabungsstellen gab.

Im Belower Wald lagerten im April 1945 Tausende Häftlingen der Konzentrationslager Sachsenhausen und Ravensbrück auf ihrem Todesmarsch nach Westen, zu dem sie von der SS gezwungen wurden.

Hunderte starben an Hunger, Krankheiten und Misshandlungen. Gegen die Männer im Alter von 51, 57 und 69 Jahren werde wegen des Verstoßes gegen das Denkmalschutzgesetz und Störung der Totenruhe ermittelt.

Im Belower Wald lagerten zeitweise bis zu 16 000 Häftlinge. Sie mussten sich von Pflanzen und Rinde ernähren, ritzten Zeichen in die Bäume ein. Jedes Jahr gibt es Gedenkveranstaltungen meist mit Zeitzeugen, von denen viele aus Frankreich kommen.