StartseiteRegionalBrandenburgUnglück im Munitionsentsorgungswerk

Mitarbeiter vermisst

Unglück im Munitionsentsorgungswerk

Lübben / Lesedauer: 1 min

Ein Vermisster und ein Verletzter, das ist die Bilanz eines Unglücks im Spreewerk. Es besteht weiter Explosionsgefahr, Rettungskräfte können nicht vordringen.
Veröffentlicht:16.03.2018, 16:00
Artikel teilen:

Nach einer schweren Explosion in einem Betrieb zur Munitionsentsorgung in der Spreewald-Stadt Lübben wird ein 55 Jahre alter Mitarbeiter vermisst. Ein 53-jähriger Beschäftigter sei durch einen Schock verletzt worden, teilte die Kommune am Freitag mit. Wegen der anhaltenden Explosionsgefahr könnten Helfer das beschädigte Gebäude vorerst nicht betreten.

Auf dem nach Angaben des Landkreises Dahme-Spreewald rund 180 Hektar großen Gelände des Spreewerks Lübben wird Munition, Sprengstoff oder auch Pyrotechnik unschädlich gemacht. Das Material wird per Lastwagen oder auch per Eisenbahn angeliefert und in Bunkern zwischengelagert, bevor es in einer sogenannten thermischen Vernichtungsanlage unschädlich gemacht wird.

Explosion stört Idylle

Bei der Explosion am Freitag sei ein Gebäude stark beschädigt worden, berichtete die Polizei, die mit einem Hubschrauber Fotos vom Unglücksort machte. Das Gebiet wurde weiträumig abgesperrt. An den Absperrungen warteten auch zahlreiche Helfer, die wegen der Gefahren zunächst nicht auf das Gelände konnten.

Das idyllisch gelegene Lübben ist vor allem durch den Tourismus im Spreewald bekannt. Die Explosion erinnert an eine Explosion auf dem Testgelände der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) in Baruth-Horstwalde südlich von Berlin. Dabei waren im Januar 2017 zwei Mitarbeiter verletzt worden, einer davon schwer. Damals war es bei Experimenten mit Zündhütchen, die kleine Mengen Sprengstoff enthalten und zum Beispiel in den Patronen für Pistolen genutzt werden, zu einer unerwartet heftigen Explosion gekommen. Im Jahr 2015 kam es zu einem Unfall mit mehreren Verletzten in Pinnow.