StartseiteRegionalBrandenburgEntführtes Baby Yasmina wieder da

Fahndung erfolgreich

Entführtes Baby Yasmina wieder da

Neuruppin / Lesedauer: 2 min

Eine Baby verschwand in Gransee und wurde länger als zwei Wochen gesucht. Jetzt wurde es gefunden – und zwar nicht in Deutschland.
Veröffentlicht:16.01.2018, 13:30
Artikel teilen:

Das Baby, das zuletzt am Silvestertag in Gransee gesehen und seitdem vermisst wurde, ist wieder da. Die Brandenburger Polizei hat das Kind in den Niederlanden aufgespürt. Niederländische Polizisten hätten die 10 Monate alte Yasmina am Sonntag in Herwijen unversehrt in Obhut genommen, berichtete der Sprecher der Polizeidirektion Nord, Toralf Reinhardt, am Dienstag.

Der mutmaßliche Entführer sei der 39-jährige Vater des Kindes, der Yasmina Ende Dezember in Gransee nicht an die 18 Jahre alte Mutter übergeben, sondern in die Niederlande entführt haben soll, sagte Oberstaatsanwalt Wilfried Lehmann. Gegen den Vater wurde Haftbefehl wegen Kindesentführung ins Ausland erlassen.

Mehr als 100 Polizisten an der Suche beteiligt

Die 18-jährige Mutter und der 39-Jährige seien als Flüchtlinge aus unterschiedlichen Kulturkreisen nach Deutschland gekommen, berichtete die Polizei. Sie wurden in Deutschland Eltern der kleinen Yasmina. Später trennte sich das Paar und der Vater lebte in Rheinland-Pfalz. Der 39-Jährige habe gefordert, dass die junge Mutter zu ihm zurückkehren solle, sagte Lehmann. Daher sei der Fall nicht als Kindesentziehung, sondern als Entführung zu werten.

Die Mutter hatte laut Polizei die kleine Yasmina an Silvester als vermisst gemeldet, nachdem der Vater das Baby nicht wie vereinbart nach einem eintägigen Besuchstag wieder an die Mutter übergeben hatte. Die Polizei fahndete daraufhin mit einer Sonderkommission nach dem Kind. Yasmina wurde schließlich im niederländischen Herwijnen bei der 37-jährigen Schwester des mutmaßlichen Entführers aufgespürt. An der erfolgreichen Suche nach dem Kind waren mehr als 100 Polizeibeamte aus mehreren Bundesländern und den Niederlanden beteiligt. Die Ermittlungen seien schwierig gewesen, weil zahlreiche Bekannte und Verwandte der Eltern weit verstreut lebten. Unter anderem hatte die Polizei auch mit Fahndungsplakaten in Flüchtlingsheimen nach dem Kind gesucht.