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Mitten in Brandenburg

Kaufen Sie ein Dorf!

Alwine / Lesedauer: 2 min

Wie fühlt sich das an, wenn das Heimatdorf verkauft wird? Bei einer Auktion in Berlin kommt demnächst tatsächlich ein ganzes brandenburgisches Dorf unter den Hammer.
Veröffentlicht:16.11.2017, 21:28
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Wer schon immer mal davon träumte, Besitzer eines Mini-Dorfes zu sein, könnte bald zum Zuge kommen. Mitten in einer entlegenen Region in Brandenburg – viele Großstädter würden wohl „Pampa“ sagen – steht eine kleine Wohnsiedlung mit mehreren Häusern zum Verkauf. Plötzlich kommt Aufregung in den Ort, an dem doch eines so sehr geschätzt wird: Ruhe. Die Auktion von Alwine, so der Name des Dorfes in Südbrandenburg, soll am 9. Dezember in Berlin über die Bühne gehen. Das etwa 16.000 Quadratmeter große Areal wurde nach Angaben des Auktionshauses Karhausen nach der Wende von zwei Brüdern erworben. Einer von ihnen ist inzwischen vestorben, und nun soll der Ort verkauft werden.

Es handelt sich um sechs in die Jahre gekommene Doppel- und Mehrfamilienhäuser, die von rund 15 Mietern bewohnt werden, wie Auktions-Vorstand Matthias Knake sagte. Das Anfangsgebot stehe bei 125.000 Euro. Alwine liegt an der Landstraße 65, umgeben von Wäldern. Von Berlin braucht man ungefähr zwei Stunden mit dem Auto. Ihre Glanzjahre hat die kleine Siedlung hinter sich. An den Häusern blättert der Putz ab, zum Teil sind die Gebäude nur noch Ruinen. Aber es gibt auch sehr gepflegte Stellen. Alwine ist ein Ortsteil von Domsdorf und gehört zur Stadt Uebigau-Wahrenbrück. Deren Bürgermeister Andreas Claus (parteilos) hat wegen der Versteigerung der Siedlung keine Bedenken. „Das ist eine ganz normale zivilrechtliche Angelegenheit“, sagt er. Nach der Wende habe die Treuhand die einstigen volkseigenen Flächen an die beiden Interessenten verkauft. Das sei heute Privatland.