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Wie viel die Abgeordneten nebenbei noch verdienen

Potsdam / Lesedauer: 2 min

Ob als Anwalt, Manager oder Ministerpräsident: Viele Parlamentarier haben am Monatsende mehr als nur ihre Abgeordnetendiät auf dem Konto.
Veröffentlicht:22.12.2014, 19:42

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Die CDU-Abgeordneten Michael Schierack und Sven Petke sind die Topverdiener im Brandenburger Landtag. Beide erreichen laut einer Statistik der Landtagsverwaltung Nebeneinkünfte in Höhe von 7000 bis 15 000 Euro im Monat. Einkünfte in gleicher Höhe erzielen die Minister Günter Baaske (SPD), Christian Görke (Linke), Jörg Vogelsänger (SPD) sowie Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), die alle neben 25 Prozent der Abgeordnetendiäten zusätzlich Gehälter für ihre Regierungsämter beziehen.

Schierack und Petke indes gehen neben ihrem Mandat Tätigkeiten in der freien Wirtschaft nach: Schierack arbeitet als niedergelassener Orthopäde in Cottbus, Petke ist Direktor für das Osteuropageschäft beim Schienenfahrzeughersteller Bombardier Transportation. Eine Stelle, die den früheren CDU-Generalsekretär schon im vergangenen Jahr ins Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit brachte. Denn der Landtagsabgeordnete ist seit 2003 mit Katherina Reiche verheiratet – und die Brandenburger Politikerin ist bekanntlich Staatssekretärin im Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur.

Uckermärker haben keine hohen Zusatzverdienste

Für ihre Tätigkeit im Landtag erhalten alle Abgeordneten seit Beginn der Legislaturperiode eine zu versteuernde Entschädigung von 7510 Euro im Monat, dazu kommen 1614 Euro Beiträge für die Altersversorgung. Abgeordnete mit besonderen Funktionen wie etwa Fraktionsvorsitzende erhalten eine Zulage. Die Uckermärker Abgeordneten Henryk Wichmann (CDU), Uwe Schmidt (SPD) und Mike Bischoff (SPD) haben laut Landtagsverwaltung nur Nebeneinkünfte im Bereich von 500 bis 3500 Euro pro Monat angemeldet.

Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Potsdamer Landtag, Axel Vogel, nahm die hohen Nebeneinkünfte der Abgeordneten Folgart und Petke am Montag zum Anlass für scharfe Kritik. „Das geht gar nicht“, sagte Vogel dem Uckermark Kurier. „Beide müssen sich entscheiden, ob sie vollzeitlich als Abgeordnete oder als Lobbyisten für ihr Unternehmen unterwegs sind.“ Von den sechs Abgeordneten der Grünen hat kein einziger Nebeneinkünfte von mehr als 500 Euro pro Monat angemeldet.