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Ex-Truppenübungsplatz

Wind facht Feuer stets neu an

Jüterbog / Lesedauer: 2 min

Auf einem ehemaligen Schießgelände bei Jüterbog breiten sich die Flammen inzwischen immer weiter aus. Nicht nur wegen alter Munition sind die Löscharbeiten schwierig.
Veröffentlicht:11.05.2016, 05:00
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Der große Waldbrand auf einem munitionsverseuchten Gelände in Jüterbog (Teltow-Fläming) hat inzwischen eine Fläche von mindestens 13 Hektar verwüstet und lodert unverändert weiter. „Leider ist das Feuer aufgrund ständig wechselnder Winde nicht berechenbar“, teilte der Bürgermeister der Stadt, Arne Raue, am Dienstag mit. „Auch wenn derzeit der Brand eher abebbt, kann bei den aktuellen Ostwinden nicht gesagt werden, wie sich die Lage entwickelt.“ Die Prognose des Bürgermeisters verheißt deshalb wenig Gutes: „Aktuell nimmt der Wind erheblich zu, sodass mit großflächigem Ausbreiten zu rechnen ist.“ Auf dem Gelände hat es in den vergangenen Jahren immer wieder Waldbrände gegeben, die neu sehr schwer zu bekämpfen waren.

Eine Brandbekämpfung sei auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz „Altes Lager“ mit der vielen Munition im Boden wegen immer neuer Explosionen „nicht konsequent möglich“, erläuterte Raue. Rund um Jüterbog wurde nach Raues Worten mehr als 100 Jahre lang „fast jede Form von Munition“ erprobt. „Dies geht von Flugzeugbestückung bis hin zu U-Boot-Torpedos.“ Die verschiedenen Armeen hätten die Munition da gelassen – zu großen Teilen noch scharf. Sie liegt sowohl an der Oberfläche als auch im Boden verborgen. „Mit jedem Jahr wird sie desolater und damit auch unberechenbarer“, berichtete Bürgermeister Raue.

Vor vier Jahren hat der Bürgermeister angewiesen, dass die Feuerwehren nicht mehr direkt löschen dürfen. „Es gibt Erfahrungen, wonach Einsatztechnik in früheren Jahren durch Granatsplitter beschädigt wurde. Auch ist bekannt, dass die Flächen mit chemischen Substanzen erheblich verseucht sind“, sagte Raue.