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Familienmitglied erkrankt

Wirtschaftsminister Gerber tritt zurück

Potsdam / Lesedauer: 2 min

Mehrere Quellen berichten übereinstimmend, dass der brandenburgische Wirtschaftsminister seinen Rücktritt eingereicht hat.
Veröffentlicht:21.08.2018, 09:41

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Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD) tritt zurück. Entsprechende Informationen des RBB wurden der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag aus Regierungskreisen bestätigt. Hintergrund seien persönliche Gründe. Der Minister informierte am Vormittag, er habe die Entscheidung getroffen, weil ein Familienmitglied "ernsthaft erkrankt" sei. In einer persönlichen Erklärung teilte Gerber mit, er habe bei seiner Ernennung den Eid geleistet, seine ganze Kraft dem Wohl der Menschen i, Land Brandenburg zu widmen. "Aber die erforderliche Kraft für mein Amt und die damit verbundene sehr hohe Arbeitsbeansprachung kann und will ich aus rein familiären Gründen nicht mehr aufbringen."

Der 51-jährige Gerber war zuletzt unter anderem auch für die Energiewende zuständig. Er gilt als Verfechter der Braunkohle. Gerber wurde 1967 in Preetz in Schleswig-Holstein geboren. In Brandenburg begann er nach der Wende als Pressesprecher des SPD-Landesverbandes und der Fraktion. 1999 bis 2006 war er Büroleiter der damaligen Regierungschefs Manfred Stolpe und Matthias Platzeck (beide SPD), danach Chef der Staatskanzlei. Seit November 2014 führte er das Ministerium für Wirtschaft und Energie.

Dietmar Woidke zollt Gerber seinen Respekt

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) zollte Gerber seinen Respekt. Er habe "die richtige Entscheidung aus Verantwortung für seine Familie und für das Amt des Wirtschaftsministers" getroffen. Ob es eine weitergehende Kabinettsumbildung gebe, wollte Woidke am Dienstag "aus Respekt vor der Entscheidung Gerbers" nicht sagen.

Damit steht der Rücktritt zwar in keinem Zusammenhang zur gegenwärtigen Regierungskrise im Zuge des Skandals um illegal gehandelte Medikamente. Gleichwohl trifft er das Kabinett von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) zur Unzeit: In der Affäre steht vor allem Sozialministerin Diana Golze (Linke) in der Kritik. Der ihr unterstehende Kontrollbehörde werden in diesem Zusammenhang schwere Versäumnisse vorgeworfen. Zuletzt hatte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) der Ministerin aber den Rücken gestärkt, sich zuvor allerdings auch schon kritisch gezeigt.