Die von „Feine Sahne Fischfilet“ für 2020 angekündigte Band-Pause ist vonseiten der Fans zwar nicht gerade mit Freudensprüngen aufgenommen worden, doch die geäußerten Beweggründe für dieses Sabbatjahr akzeptieren die meisten, viele durchaus wohlwollend. Immerhin erlebten die Musiker in der jüngeren Vergangenheit eine Ära und Resonanz, die sich mit ihrem Lied „Alles auf Rausch“ wohl bestens beschreiben lässt.
Und das hat trotz allem Spaß spür- und sichtbar enorme Kräfte von den Künstlern und ihrer Mitstreitern abverlangt. Nicht nur einmal schien die Grenze der Belastungsfähigkeit erreicht. „Ja, mit Pause meinen wir wirklich Pause. Selbst wir sechs können das noch nicht so richtig glauben, aber so ist es und so machen wir es“, schreibt der aus Jarmen stammende Sänger Jan „Monchi“ Gorkow dazu.
Viele Fan-Anfragen
Trotzdem gibt es immer wieder und verstärkt Anfragen, ob dieser Schnitt auch für das „Wasted in Jarmen“ gilt, welches die Band in der gleichnamigen vorpommerschen Kleinstadt seit 2016 als ihr Heimfestival organisiert und groß gefeiert hat, in diesem August sogar über zwei volle Tage. Um eine offizielle Antwort drücken sich die Musiker angesichts die vielen und hohen Erwartungen noch herum, doch die für so eine Veranstaltung nötigen umfangreichen Vorausplanungen und vor allem die Absprachen mit den Beteiligten vor Ort lassen sich im Peenetal nur schwer restlos geheim halten. Demnach scheint nach derzeitigem Stand nun klar, dass erneut das letzte Augustwochenende auf und um den Jarmener Motoballplatz dafür reserviert wurde.
Das bestätigte der Frontmann jetzt erstmals öffentlich bei einer Sitzung der Abgeordneten der Gemeinde Bentzin, der die benachbarte Badeanstalt am Zarrenthiner Kiessee gehört. „Wir müssen jetzt schon wichtige Dinge klar machen wegen der Technik und den Crews, diese Leute müssen alle planen können“, erläuterte er. Verbunden mit der Ankündigung, möglichst auch diese Freizeitoase am Sandstrand wieder voll ins Programm mit einzubeziehen.
Lob von der Gemeinde
Schließlich sei es diesen Sommer nach den vielen Improvisationen der Vorjahre das erste Mal so gewesen, dass sie die Geschichte richtig rund fanden und durchweg zufrieden waren. „Klar gibt es immer Sachen, die man verbessern könnte. Aber wir haben uns sehr gefreut, dass das so gut geklappt hat“, erklärte der Sänger. Zumal die Aufrufe an die Fans durchweg fruchteten, das Festivalgelände wie das Wohnzimmer der FSF-Jungs zu achten und gerade mit dem frisch errichteten Multifunktionsgebäude der Badeanstalt besonders sorgsam umzugehen, immerhin der ganze Stolz der Kommune. „Ich hätte darauf gewettet, dass das bemalt oder beklebt wird, damit hatten wir fest kalkuliert“, gestand er ein. Am Ende allerdings gab es lediglich einen kaputten Seifenspender zu beklagen, resultierend aus der Dauernutzung.
Daher durfte sich Jan Gorkow eine Menge Lob aus der Abgeordneten-Runde anhören, viele zeigten sich angetan von dem Veranstaltungsprogramm sowie dem Verhalten der Akteure und Fans. „Ich find’s super, was ihr da aufzieht, auch die Integration der Leute von vor Ort. Das ist eine absolute Bereicherung“, äußerte beispielsweise der zweite Vizebürgermeister Michael Kühling (CDU), der sich so manche selbst anschaute. „Ich glaube, beidseitig ist es eigentlich gewollt, das fortzuführen.“
Allerdings steht genau dahinter für die Badeanstalt momentan ein einzelnes großes Fragezeichen. Weil ein Teil der Gemeindevertretung um Bürgermeisterin Grit Gawrich deutlich andere Vorstellungen von den Vertragsbedingungen zwischen Kommune und Veranstalter hat, was das Catering-Konzept und insbesondere die damit zusammenhängenden Gebühren betrifft. Sie nämlich möchte den regulären Imbiss-Stand auf dem Areal davon ausgenommen wissen. Und ein Kompromiss kam an diesem Abend nicht zustande.
Neben manchem noch ungelegten Ei um das Festivalprogramm 2020 rückt bei den Fans außer der Terminansage für den Kartenvorkauf nun natürlich vor allem die Antwort darauf in den Fokus, ob FSF trotz aller Pausen-Debatten selbst auf der Bühne agieren oder diesmal lediglich als Organisator auftreten wird. Wobei sich momentan noch wohl kaum jemand ein „Wasted in Jarmen“ ohne ein echtes Heimspiel vorstellen kann. Und sei es nur ein kurzes.