Irgendwie war das Demminer Fischerfest am Sonnabend – das erste seit Beginn der Coronapandemie – auch Gabriela Steins Neptuntaufe. Zum ersten Mal hatte die nicht mehr ganz so neue Leiterin des Demminer Hanseviertels das Fischerfest organisieren dürfen und hielt sich dabei an die Traditionen: Händlerstände, Handwerkerworkshops wie Specksteinschnitzen, Schmieden oder Korbflechten in den Hütten, mittelalterliche Musik und ein Konzert vom Schifferklavier.
So lief die Neptuntaufe
Dazu gab es Essen und Trinken, ein buntes Spiel- und Mitmachprogramm, Kinderschminken, eine Malecke für die Kleinen und natürlich Fischer Peter Olbricht. Die Besucher lobten das Ambiente und auch den Wanderweg, den das Hanseviertel gerne wieder vollständig instand setzen würde. Andere hätten sich noch weitere anschauliche Informationen zum Thema Fischerei gewünscht.
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Neptuns kleine Helfer angelten sich immerhin ein paar vielversprechende Landratten und machten sie seetauglich. Oder vielmehr flusstauglich. Nachdem die Anwärter ihre Prüfungen überstanden und darauf Peene- oder Tollensewasser (Cola und Waldmeisterbrause) getrunken hatten, war die Neptuntaufe erfolgreich absolviert.
Fischbrötchen ausverkauft, Bier zur Hälfte geleert
Während Gabriela Stein viele Stammgäste bereits von vorangegangenen Festen im Hanseviertel kannte und auch mit einigen der Akteure schon zusammengearbeitet hatte, lernte sie andere Händler am Sonnabend erst kennen. Mit ihrem ersten Fischerfest zeigte sich die Organisatorin rundum zufrieden, beobachtete mit Freuden etwa das Kinderprogramm von Heiko Werner und das allgemeine Treiben auf der Insel. „Ich bin begeistert über die Fülle auf dem Gelände, das Fest ist sehr gut besucht und die ersten Gäste waren schon um halb zehn da“, sagte sie am Samstagnachmittag.
Die Fischbrötchen waren da wegen des Andrangs bereits ausverkauft, und auch eines der beiden Fässer mit Demminer Bier war schon geleert. Kirschbier gab es allerdings noch zu probieren. „Wir wollen immer ein Standardbier anbieten, das ist unser Festbier, und eine saisonale Sorte“, erklärt Karsten Behrens, Hauptgesellschafter der Brauerei Demmin, die auch auf den kommenden Festen des Hanseviertels wieder Bier ausschenken möchte. Unterdessen wolle man sich in der Qualität verbessern und Kühl- und Lagermöglichkeiten weiter ausbauen. Denn zurzeit sind diese limitiert, große Mengen können daher noch nicht vorgehalten werden.
Dass auch das Festbier noch vor Ende des Fischerfests leer würde, darüber machte sich Behrens keine Sorgen. Immerhin rund 400 Gäste zählte der langjährige ehrenamtliche Mitarbeiter Ulf Schumacher bis zum Nachmittag. Ein Andrang, der, ebenso wie das Fest selbst, ungefähr mit dem der vorangegangenen Jahre vergleichbar sei. Das erste Fischerfest im Hanseviertel fand 2018 statt.