Dass der Biber als so etwas wie das heimliche Wappentier des Peenetals und insbesondere Jarmens gilt, spiegelt sich selbst beim Festival „Wasted in Jarmen“ (WiJ) wider. Denn von Anfang an rückten die Musiker von „Feine Sahne Fischfilet“ den tierischen Baumeister ins Blickfeld, wenn es um die Werbung für ihr Heimspiel in Vorpommern beziehungs-weise das entsprechende Merchandising ging. Auch 2019 dürfte der Biber entsprechend den Plakaten und Eintrittskarten eine dominierende Rolle auf dem Festival-Dress spielen.
Einzelheiten zur erstmals stattfindenden „Biber-Olympiade“ sind aber noch nicht bekannt. Der Spezialwettbewerb soll am Freitag um 11 Uhr das Programm in der Badeanstalt Zarrenthin eröffnen, die dieses Jahr als zweiter Veranstaltungsort neben dem Motoball-Gelände dient und trotzdem weiter kostenlosen Zutritt für alle einheimischen Gäste garantiert.
Überhaupt nicht geheim ist hingegen die lange und vielfältige Liste mit den übrigen Aktionen auf dem Gelände am Kiessee. Auf der unter anderem für Freitag das „nö theater“ steht, das mit „Inside AfD“ jene Partei lyrisch zu entzaubern sucht. Viel ernster dürfte es derweil am morgigen Abend zugehen, wenn der Dokumentar-Kinofilm „Über Leben in Demmin“ aufgeführt wird, inklusive eines Besuchs von Regisseur Martin Farkas als Gesprächspartner.
Spaß und politische Botschaft
Ohnehin bleiben sich die Macher des WiJ selbst in dieser Freizeit-Oase ihrer Linie treu, neben allem Spaß und Amüsement auch politische Botschaften unters Volk sowie jenes zum Nachdenken und Debattieren zu bringen. So gibt es beispielsweise ein Fake-News-Quiz zu Äußerungen einiger wichtiger Männer der Weltpolitik, einen Vortrag zu Hassmails und zur Seenot-Flüchtlingsrettung, Live-Schilderungen eines Betroffenen eingeschlossen.
Für musikalische Unterhaltung am Seeufer sorgen derweil Akteure wie der weithin bekannte „Prinz“ Sebastian Krumbiegel und die „SOS Rap Girls Grimmen“ mit ihrem ersten großen öffentlichen Auftritt. Hinzu kommen das mit Gitarre und Akkordeon bewaffnete Duo „Akktenzeichen“ aus Rostock, die Band „Lappalie“ und „Banda Internationale“, ein Projekt mit einem ganz eigenen World-Music-Mix aus Soul, Reggae und Jazz. Daneben steigt dort so nahe am Wasser eine Feuershow und am Sonnabend um 9 Uhr natürlich der zweite Jarmener „Arschbomben-Contest“.
Wie bei der Premiere 2018 wird von der abseits des Ufers festgemachten blauen Schwimmplattform aus in Vorpommerns vermutlich klarstes Gewässer gehüpft, über den Sieg entscheidet der Applaus der Zuschauer. Teilnehmer können sich kurz vorher bei Monchi & Co melden. Wer verkleidet anrückt, bekommt bei zu vielen Interessenten derweil den Vorzug und auch etwas Extra-Punkte, kündigt der Sänger an. Der als einheimischer Profi in dieser Disziplin zwar selbst antritt, aber außerhalb der Wertung. „Wir bräuchten endlich mal einen Biber, der seine Backen ins Wasser klatscht“, lautet sein Aufruf.