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Kunst

Das Vermächtnis des Demminer Ehrenbürgers

Demmin / Lesedauer: 2 min

Die lange geplante Werkausstellung von Karl Schlösser ist zu einer Gedächtnisausstellung geworden: Am Wochenende eröffnete die Schau.
Veröffentlicht:22.04.2018, 20:09

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Rund vier Wochen nach dem Tod von Demmins Ehrenbürger, dem Maler und Schriftsteller Karl Schlösser, wurde in der Galerie im Marienhain eine Werkschau des Künstlers eröffnet. „Ich weiß, wie sehr er diese Ausstellung gewollt hat”, sagte Lilo Schlösser, die sichtlich bewegte Witwe des künstlerischen Chronisten der Hansestadt, bei der feierlichen Eröffnung am Sonnabendnachmittag. „Deshalb habe ich sie trotz meiner Trauer organisiert.”

An der Vorbereitung der Schau habe ihr Mann trotz seiner schweren Krankheit noch selbst mitwirken können, erzählte Lilo Schlösser bei gedämpften Klängen klassischer Musik. Auch die Wahl des Titels „Ich bin ein Demminer“ traf auf seine Zustimmung. Die Idee, den Titel auf John F. Kennedys Ausspruch ‚Ich bin ein Berliner‘ zu beziehen, habe Karl Schlösser gefallen. „Das hat ihn zum Schmunzeln gebracht.“

Der Krieg und seine Nachwirkung

Zu sehen ist eine Auswahl von Skulpturen, Porträts und Werken aus verschiedenen Schaffensperioden des Hansestädters. Den Hauptteil bildet dabei der Zyklus „Brennendes Demmin“, in dem sich Karl Schlösser intensiv mit den albtraumhaften Erlebnissen von 1945 auseinandersetzt. Wie traumatisch das Geschehen zum Kriegsende für ihn war, hat der Künstler eindringlich in seinem im vergangenen Jahr erschienenen Buch „Vertreibung aus dem Paradies – Eine Kindheit in Demmin“ beschrieben.

Die Ausstellung in der Galerie im Marienhain kann noch bis zum 13. Mai besichtigt werden. Geöffnet ist freitags, samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr sowie zur Demminer Kunstnacht am 28. April bis 22 Uhr.