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Demmin hat seine Grundsteuererklärung noch nicht abgeschlossen

Demmin / Lesedauer: 2 min

Die Frist zur Abgabe der Grundsteuererklärung ist offiziell abgelaufen. Doch die Realität zeigt – abgeschlossen ist der Prozess bei vielen noch nicht.
Veröffentlicht:01.02.2023, 19:17

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Der Hammer ist gefallen, die Frist am Dienstag abgelaufen. Bundesweit – mit Ausnahme von Bayern, die weitere drei Monate haben – waren Flächen- und Immobilieneigentümer bis Ende Januar verpflichtet, ihre Grundsteuererklärung abzugeben. Sowohl für Privatleute als auch Kommunen haben Bund und Länder damit ein Bürokratiemonster losgelassen. Eines, das auch die Hansestadt Demmin noch nicht abschließend bezwungen hat.

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„Das, wozu wir Aktenzeichen hatten, haben wir auch abgearbeitet“, so Anke Trahms vom städtischen Liegenschaftsamt, die maßgeblich an der Umsetzung beteiligt ist. Hinter 73 Formulare konnte nach derzeitigen Stand ein Haken gemacht werden. Über den tatsächlichen Umfang der bearbeiteten Flächen gibt diese Zahl indes für Außenstehende wenig Aufschluss. „Nicht für jedes Flurstück gib es ein eigenes Aktenzeichen“, sagt sie.

Herausfordernde Aufgabe

Heißt, Grundstücke werden bisweilen zusammengezogen, wenn sie in einen Bereich fallen. So wie beispielsweise beim landwirtschaftlichen Vermögen der Stadt. Hier umfasste ein Aktenzeichen knapp 370 Flurstücke. Dem gegenüber stünden wiederum Flächen die gleich zwei Aktenzeichen haben. Zum Beispiel dann, wenn ein Grundstück sowohl landwirtschaftlich genutzt wird, als auch teilweise bebaut ist.

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„Es ist eine herausfordernde Aufgabe für alle Beteiligten“, so Trahms. Und das über die Grenzen der Demminer Verwaltung hinaus. Denn auch die Mitarbeiter der Finanzämter hätten mit der Grundsteuerreform alle Hände voll zu tun, wie sie betont. Mit direkten Auswirkungen für die Hansestadt. So fehlen, laut Trahms, weiterhin rund 150 Aktenzeichen des Finanzamts für einen Teil der insgesamt rund 1000 zu bewertenden Flächen der Stadt. Diese würden nun nach und nach abgearbeitet, sobald die entsprechenden Zuarbeiten der Finanzbehörde vorliegen.

Neben eigentlicher Verwaltungsarbeit

Fakt ist damit, dass Demmin noch Zeit braucht, um den Vorgaben der Grundsteuerreform abschließend gerecht zu werden – wohlgemerkt neben der eigentlichen Verwaltungsarbeit. Im deutschlandweiten Vergleich steht die Stadt damit aber tatsächlich nicht allein da. Wie das Bundesfinanzministerium mitteilte, waren bis zum 30. Januar für das gesamte Bundesgebiet lediglich 71,36 Prozent der Erklärungen abgegeben worden.

Dass die gesetzten Fristen kaum zu halten sind, zeichnete sich allerdings schon im Sommer des vergangenen Jahres ab. Zu diesem Zeitpunkt war das Abgabedatum noch auf den 31. Oktober 2022 terminiert. „Ohne die Verlängerung wäre das gar nicht gegangen“, so Anke Trahms. Bis die neue Grundsteuer wirklich greift, dauert es indes noch. Aktuell ist für die Umsetzung bundesweit das Jahr 2025 angepeilt.