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Lagerbestände aufgestockt

Demminer Krankenhaus ist auf Corona-Fälle vorbereitet

Demmin / Lesedauer: 2 min

Das einzige kommunale Krankenhaus der Seenplatte hat für mögliche Corona-Infektionen alles Notwendige. Einige Großhändler machen jedoch Apothekern das Leben schwer.
Veröffentlicht:28.02.2020, 21:43

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Corona ist in Deutschland angekommen. Immer mehr Fälle der Krankheit werden bekannt. Zwar sind im Nordosten noch keine bestätigten Infektionen aufgetreten, das kreiseigene Demminer Krankenhaus ist dennoch auf einen möglichen Ausbruch vorbereitet. Für die private Vorsorge wird die Luft in der Hansestadt allerdings auch langsam dünn.

„Wir schauen dem Ganzen gelassen entgegen“, so der Krankenhausgeschäftsführer Kai Firneisen. Aktuell würde die Hygieneabteilung im ständigen Kontakt mit dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) und den Behörden stehen. Erst kürzlich haben die Mitarbeiter Informationen zu den Hygienebestimmungen und der allgemeinen Vorgehensweise bei Corona-Verdachtsfällen bekommen.

Bestand an Schutzausrüstung aufgestockt

Auch räumlich ist die Demminer Klinik gut aufgestellt. „Es gibt Isolierzimmer“, sagt Firneisen. Auch wenn diese nicht für 20 Patienten auf einmal reichen würden, sei eine unaufgeregte Weiterbehandlung gesichert. Zusätzlich ist auf jeder Station entsprechende Schutzausrüstung, wie Masken und Kittel vorhanden. Dafür sei auch der Lagerbestand erhöht worden. „Obwohl Desinfektionsmittel und Kittel schon extrem knapp sind, konnten wir noch bestellen“, sagt der Geschäftsführer.

Bestellungen sind zwar möglich, ob dann jedoch auch geliefert wird, steht auf einem anderen Blatt. Selbst Groß- und Zwischenhändler stehen vor dem Problem. Die Warenlager sind leer gefegt. Masken und Desinfektionsmittel sind auf dem freien Markt kaum mehr zu bekommen. Und das, obwohl seitens der Experten des Robert-Koch-Instituts der Nutzen dieser zusätzlichen Ausstattung bezweifelt wird. So sei gründliches Händewaschen mit Wasser und Seife absolut ausreichend.

Apotheke führt Wartelisten

Wer dennoch auf Nummer sicher gehen will, steht beim Einkauf oft vor leeren Regalen. Sogar die Apotheken stoßen bei der erhöhten Nachfrage an ihre Grenzen. „Beim Desinfektionsmittel haben wir es geschafft, noch einen Vorrat anzulegen“, so der Geschäftsführer der Demminer Pommern-Apotheke Martin Wetzel. Doch auch dieser würde bei der aktuellen Lage nur halb so lange reichen wie im Normalfall. „Bei den Atemschutzmasken sieht es hingegen ganz schlecht aus“, sagt Wetzel. Nur ganz sporadisch würden Lieferungen eintreffen. Inzwischen ist der Apotheker sogar dazu übergegangen, Wartelisten für seine Kunden zu führen.

Zusätzlich würden Händler völlig überteuerte Preise für die Produkte aufrufen. „Die machen da jetzt ein Geschäft draus“, sagt er. Eine einzelne Stoffmaske habe er bereits zum Preis von acht bis neun Euro angeboten bekommen. „So viel kostet sonst der Hunderter-Pack“, so Wetzel. Seine Kunden will er solche Preise jedoch nach Möglichkeit nicht spüren lassen. „Wenn der Preis bei uns hoch erscheint, liegt das daran, dass wir auch schon über den Tisch gezogen wurden“, sagt der Apotheker.