StartseiteRegionalDemminDichtes Gedränge auf den Krankenhausfluren

Tag der offenen Tür

Dichtes Gedränge auf den Krankenhausfluren

Demmin / Lesedauer: 3 min

Hunderte Besucher schauten beim Tag der offenen Tür hinter die Kulissen des Krankenhausalltags. Dabei interessierten sich die Gäste vor allem für die neuesten technischen Errungenschaften, aber auch für das Aushängeschild der Klinik.
Veröffentlicht:15.09.2013, 17:01
Artikel teilen:

Das Baby schreit und dabei zittert es so entsetzlich, dass die Besucherin es gleich wieder hinlegt. „Das ist ja schrecklich“, sagt sie bestürzt. Das Kind ist im Vergleich zu seinen Altersgenossen viel zu klein und viel zu leicht, weil die Mutter während der Schwangerschaft auf Drogen nicht verzichten wollte. Glücklicherweise ist dieses Baby kein echtes, sondern ein Simulator, der seine Wirkung nicht verfehlt. Andrea Granholm, Demminer Koordinatorin des DRK-Projektes „Nestbau“, hatte zuvor einen winzigen Knopf am Rücken der Puppe gedrückt, damit diese die entsprechenden Geräusche und Bewegungen macht. Das Projekt unterstützt einerseits werdende Eltern, andererseits geht Andrea Granholm in Schulen und klärt auf. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, war auch sie am Sonnabend in das Demminer Kreiskrankenhaus gekommen. Denn hier fand Tag der offenen Tür statt, an dem Interessierte einmal hinter die Kulissen des Krankenhausbetriebs schauen durften. Und das Interesse scheint sehr groß zu sein, schließlich herrschte auf den Gängen im Erdgeschoss ein richtiges Gedränge. Hier hatten Mitarbeiter von Vereinen, Institutionen und Partnern des Kreiskrankenhauses ihre Informationsstände aufgebaut und waren begehrte Gesprächspartner. Doch die meisten Besucher interessierten sich natürlich für den Krankenhausbetrieb selbst. Und so führten Pflegedienstleiterin Marita Bloy und der neue Leiter der Biomedizintechnik Christian Lehrkamp etliche Besuchergruppen durch das Haus. Ein Aushängeschild der Klinik ist die Geburtenstation, hier wird nach Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation gearbeitet und das Krankenhaus darf sich „babyfreundlich“ nennen. Die Geburtenzahlen seien trotz der demografischen Entwicklung über Jahre relativ konstant. „Es wird von der ersten Minute an großen Wert auf eine enge Mutter-Kind-Bindung gelegt“, erzählte Marita Bloy. Das bedeute unter anderem, dass die Babys grundsätzlich im Zimmer der Mütter bleiben. Die Gäste fragten interessiert nach, beispielsweise wie sich das Verhältnis natürlicher Geburten zur Kaiserschnitt-Rate entwickelt habe. Zwar sei bei werdenden Müttern vermehrt eine Tendenz hin zur chirurgischen Geburt zu verzeichnen, meinte Marita Bloy, letztlich jedoch entscheide der Arzt.

Während viele Besucher sich von den breiten Angeboten eher treiben ließen und von Stand zu Stand pendelten, kamen einige ganz gezielt, um sich beispielsweise über Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren. „Wer arbeitet, kann die Job-Börse mitten in der Woche nicht mit seinem Kind nutzen. Deshalb kommen wir heute. So kann meine Tochter vor Ort Fragen stellen und sich in Ruhe alles anschauen“, meinte eine Mutter.