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Kriminalität

Dieseldiebe schlagen schon wieder zu

Demmin / Lesedauer: 3 min

Erneut haben sich bislang unbekannte Täter an Tanks bedient. In der Nacht zu Donnerstag traf es eine Baustelle zwischen Drönnewitz und Wotenick. Bei den Ermittlungen hofft die Polizei auch auf Hinweise aus der Bevölkerung.
Veröffentlicht:08.12.2018, 16:06

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Ungewollte Pause: Als Arbeiter zwischen Drönnewitz und Wotenick am Donnerstagmorgen die Bagger starten wollten, blinkten erst einmal die Kraftstoffwarnleuchten. Die Tanks mehrerer Maschinen waren leer. Bislang unbekannte Täter hatten sich vermutlich in der Nacht vom 5. zum 6. Dezember bedient und im Schutz der Dunkelheit Diesel abgezapft. Rund 300 Liter haben sie laut Polizeiinspektion Neubrandenburg erbeutet und etwa 400 Euro Schaden verursacht. Sogar an einem Bagger, der auf einem benachbarten Firmengelände abgestellt war, ließen sie den Kraftstoff ab. „Dabei war dort alles zu und das Tor abgeschlossen“, ärgert sich Vorarbeiter Mathias Hinrichs.

Er musste am Donnerstag erst einmal mit einem Transporter zur Tankstelle fahren, um den Betrieb wieder zum Laufen zu bringen – eine Zwangspause, wie er sie seit Längerem nicht mehr erlebt hat. „In letzter Zeit hatten wir mit Dieseldiebstahl keine Sorgen“, sagt er.

Rund 6.800 Liter Diesel seit Jahresbeginn gestohlen

Insgesamt aber reiht sich der Vorfall bei Wotenick ein in eine ganze Reihe derartiger Delikte, die sich in der Statistik der Polizeiinspektion Neubrandenburg niederschlugen. Nach deren Auskunft wurden seit Jahresbeginnn in den Bereichen der Polizeihauptreviere Demmin und Malchin zusammengerechnet rund 6.800 Liter Diesel gestohlen, vor allem aus Treckern, Lkw und Baumaschinen wie kürzlich in der Woldeforst.

Schwerpunkte dabei, wenn auch nicht mit großer Deutlichkeit, waren die Bereiche Demmin und Dargun. Allerdings verteilten sich die 25 Fälle, bei denen die Täter teils auch mehrfach zuschlugen, ziemlich gleichmäßig auf das Jahr. Von einer Häufung will man in der Polizeiinspektion denn auch nicht sprechen, mit Ausnahme des Novembers, in dem allein sechs Fälle zu verzeichnen sind.

Diebstähle hätten mit steigenden Preisen zugenommen

Subjektiv indes dürfte die Wahrnehmung für manchen anders ausfallen. Mathias Hinrichs etwa vermutet, dass die Diebstähle wegen steigender Preise wieder zugenommen haben. Zwar wurde Diesel in den vergangenen Tagen an den Tankstellen der Region wieder billiger, der Literpreis sank teilweise auf unter 1,20 Euro. Aber, meint Hinrichs, „den kann man auch als Heizöl nehmen. Das ist ja praktisch das Gleiche.“ Tatsächlich könnte sich mancher an die Buntmetalldiebstähle vor einigen Jahren erinnern. In der damaligen Zeit steigender Schrottpreise war kaum ein Kupferfallrohr sicher vor Langfingern, und Diebe gingen sogar das Risiko ein, Starkstromleitungen aus Windkraftanlagen zu holen.

An solchen Spekulationen würde sich die Polizei nicht beteiligen. Sie hofft bei den Ermittlungen im aktuellen Fall auf Zeugen. Wer Hinweise geben kann, den bitten die Beamten, sich bei der Polizei in Demmin zu melden unter der Telefonnummer 03998 254 224.