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Wasserqualität

Erhöhte Phosphatwerte im Galgenbach

Schönfeld / Lesedauer: 3 min

Der Galgenbach ist nur ein kleiner Bach, der durch Vorpommern fließt. Aber auch hier lassen sich kleine Umweltsünden nachweisen, wie der Amtsleiter des StALU in Neubrandenburg bestätigen kann.
Veröffentlicht:27.08.2020, 10:51

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Allein der Name Galgenbach sorgt für allerlei Kopfkino. Seinen Lauf beginnt er in der Nähe von Kaslin und endet schließlich in der Peene. Auf dem Weg dorthin wird er mal von Menschenhand geradlinig in ein Bett gezwungen, dann schlängelt er sich wieder natürlich durch die Landschaft. In manchen Abschnitten zeigt er sich wild-romantisch, wie im Bereich Schönfeld, wo auch das Klärwerk Bornitz zu finden ist.

Unterschiedliche Ergebnisse

Wie an vielen Gewässern führt das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) jährlich auch am Galgenbach ein sogenanntes Wassermonitoring durch. Dabei zeigt sich, auch das Wasser des Galgenbachs ist ein Spiegelbild unserer Zivilisation. Zwei Messstellen sind ganz in der Nähe des Klärwerkes, eine oberhalb und die andere unterhalb des Werks. Während die Messergebnisse des Kläranlagenkontrolleurs eine Wasserqualität unterhalb der Obergrenzen ergeben, zeigt sich das StALU nicht ganz zufrieden damit. „Die Messstelle unterhalb des Klärwerkes Bornitz weist erhöhte Phosphat- und Phosphormengen auf“, berichtet Christoph Linke, Amtsleiter des StALU.

Phosphate kommen hauptsächlich aus Produkten der Lebensmittelindustrie in das Abwasser. So werden diese als Verdickungs- und Gelierstoffe in gelierten Milcherzeugnissen oder bei der Wurstherstellung verwendet. Auch bei der Herstellung von Schmelzkäse und Backtriebmitteln spielen Phosphate eine Rolle.

Andere Behörde zuständig für Mängelbeseitigung

Laut Linke ist der Phosphorwert an der besagten Messstelle im Jahresmittel 2019 etwa zehnmal höher als an den Messpunkten des Galgenbachs, die oberhalb des Klärwerkes liegen. Dabei wurden die Orientierungswerte der Oberflächengewässerverordnung überschritten. Im weiteren Verlauf des Baches tritt wieder eine Verbesserung der Wasserqualität ein.

Wie der Amtsleiter erklärt, habe das StALU nur die Aufgabe, solche Verunreinigungen festzustellen, die Mängel aber zu beheben, ist wiederum Aufgabe der Unteren Wasserbehörde. „Eine zu hohe Belastung mit Phosphor und Phosphaten wirkt sich negativ auf die Sauberkeit des Wassers aus. Das fördert unter anderem die Bildung von Algen. Und wer will schon im verschmutzten Wasser baden gehen? Von dem verunreinigten Wasser ist auch die Peene und letztlich die Ostsee betroffen, in die der Galgenbach mündet“, kritisiert Christoph Linke, weist aber gleichzeitig darauf hin, dass das Wasser des Galgenbachs nicht als Trinkwasser genutzt wird.

„Gespräche laufen bereits”

Haidrun Pergande, Pressesprecherin des Landkreises, bestätigt dagegen, dass die gemessenen Ablaufwerte des Klärwerkes unter den vorgeschriebenen Grenzwerten liegen. Zugleich sei in der Abwasserverordnung für die Größenklasse 2, zu der das Klärwerk Bornitz gehöre, ein Grenzwert für Phosphor nicht vorgeschrieben. „Jedoch können sich die Betreiber von Kläranlagen selbst dazu verpflichten, den Phosphoreintrag zu verringern. Für Bornitz ist das vorgesehen. Die Gespräche der Unteren Wasserbehörde mit dem Betreiber GKU mbH und dem Abwasserzweckverband Demmin/Altentreptow laufen bereits“, so Pergande.