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Protestwelle

Fahrverbot: Loitzer Verein setzt Notruf ab

Demmin / Lesedauer: 2 min

Die Freizeitskipper proben den Aufstand: Der Loitzer Seglerverein hat das Amt Demmin-Land offiziell um Hilfe gebeten, um das „wiederbelebte“ Fahrverbot für Motorboote auf Trebel und Tollense abzuschaffen.
Veröffentlicht:20.11.2016, 15:59

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Eigentlich hält der Wassersport um diese Jahreszeit Winterschlaf, doch danach sieht es im Moment eher nicht aus in der Region. Schon der Disput um die – nach wie vor gefährdete – Zukunft der Peene als Bundeswasserstraße hatte die Angler und Bootsleute aufgebracht, jetzt zaubern Umweltamt und Polizei auch noch ein altes Fahrverbot für Motorboote auf den Nebenflüssen Tollense und Trebel aus dem Hut samt der Ankündigung, es künftig strikt durchzusetzen: Viele Wassersportler sehen das als behördliche Willkür.

Als erster Wassersportverein haben sich jetzt die Loitzer Segler mit einem Hilferuf an das Amt Demmin-Land gewandt. Die Freizeitskipper erhoffen sich Unterstützung von der Verwaltungsbehörde der Flussanrainer-Gemeinden. Erst durch die Beiträge im Nordkurier habe man erfahren, dass schon fast 25 Jahre auf der Trebel ein Fahrverbot für Motorboote bestehe, schreibt Vereinsvorsitzender Karsten Grube. Es sei in dieser langen Zeit nie auf die Einhaltung geachtet worden: „Es gab keine Kontrollen, auch keine nachträglichen amtlichen Hinweise zu dem Problem. Wir wollen uns auch nicht damit abfinden, dass die Trebel für Motorboote gesperrt bleiben soll. “

Die Trebel sei über Jahrhunderte schiffbar gewesen. Auch die alten Rechte der Demminer Fischer seien urkundlich belegt. Das alles spreche doch bis heute gegen ein Fahrverbot, so Grube im Namen von 56 Vereinsmitgliedern. Der Seglerverein plädiert dafür, für Boote ein Tempolimit von acht Kilometern pro Stunde einzuführen. Damit hätte die Wasserschutzpolizei eine Handhabe gegen die Raser auf dem Wasser.

Im Amt Demmin-Land ist bereits eine Beschlussfassung für jene Gemeindevertretungen vorbereitet worden, durch deren Hoheitsgebiet die Trebel fließt, also Warrenzin mit dem Ortsteil Beestland sowie Nossendorf. Ziel sei es, neue Befahrensregeln für Boote anzuregen, so Amtsleiter Hagen Schröder.