Wenn alles nach Plan läuft, dann kann der Amtsbereich Jarmen-Tutow spätestens zum Anfang nächster Woche mehr als eine Handvoll Wohnungen für Ukraine-Flüchtlinge zur Verfügung stellen. Entsprechende Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, auch dank der Unterstützung aus anderen Regionen, teils weit über die Kreisgrenzen hinaus.
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Einstige Ferienwohnungen sind die Rettung
So hat die in Jarmen ansässige Verwaltung ein Angebot aus dem Raum Stavenhagen, das ein wichtiges Problem lösen könnte: die Grundausstattung von Unterkünften für die Hilfebedürftigen.
Dort nämlich sollen ehemalige Ferienwohnungen künftig anders genutzt werden, erläuterte Rathauschef André Werner. Und deren komplettes Innenleben dürften sich die Jarmener nun abholen, einschließlich Küchen. Das sei eine tolle Gelegenheit, die natürlich genutzt werde.
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Stadt hofft auf Hilfe beim Möbeltransport
Bisher nämlich gibt es weder von Bund, noch von Land oder Kreis Zusagen, die Einrichtung für Flüchtlingswohnungen zu liefern oder zu finanzieren. Gemeldet werden sollen vorerst nur voll ausgestattete Räume. Aber kaum eine der Kommunen am mittleren Peene- und Tollensetal hat eine größere Anzahl fertig renovierter Domizile parat, geschweige denn mit Betten, Schränken, Tischen, Stühlen und Küchentechnik bestückt. Um das zu ändern, ist die Task-Force zur Flüchtlingshilfe allerdings auf Unterstützung und Transport-Kapazitäten angewiesen, verdeutlichte der Bürgermeister.
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Wer hilf jetzt beim Schleppen der Möbel
Deshalb gibt es einen Aufruf, sich als Mitstreiter für die am heutigen Donnerstag (9.3.2022) geplante Aktion zu melden, wenn möglich mit einem Lkw oder geräumigen Kleinbus. Zur Mittagszeit gegen 12 Uhr werde der Konvoi vom Verwaltungssitz aus in Richtung Stavenhagen starten, so Werner. Die Leute könnten sich also noch bis zum Morgen melden, am besten unter der Rathaus-Telefonnummer 039997 15247. Gern gesehen seien insbesondere auch weitere Männer und Frauen, die später am Tag beim Abladen und Einräumen beziehungsweise Einlagern helfen.
Jarmen selbst verfügt laut Bürgermeister Werner momentan über zwei für Flüchtlinge geeignete Wohnungen am Müssentiner Weg sowie jeweils eine an der Fabrikstraße und an der Lindenstraße. Hinzu kommt aus der Gemeinde Bentzin eine im Zemminer Block. Darüber hinaus habe Daberkow Mithilfe angeboten, etwa mit seinem für Bauarbeiter bereitgehaltenen Quartier. Aber es gibt auch private Anbieter, die ihre Ferienwohnungen meldeten oder den Besitzer der Plattenbauten in Kruckow.