Wer auf www.demmin.de die Rubrik „Kultur & Tourismus” anklickt, findet es links in der Liste: das Ulanendenkmal. Wer es sich im Original anschauen will, muss sich schon ziemlich gut auskennen in Demmin, um es überhaupt zu finden.
Kein Hinweisschild
Debatten, wie dieser vielleicht umstrittenste aller Gedächtnisorte der Hanse- und Garnisonsstadt sachgerecht, zeitkritisch und doch historisch ausgewogen mit dem Hier und Heute zu verbinden wäre, hat es schon viele gegeben. Die letzte begann mit Hoffnung und endete im Streit. Auch darum weist bis heute kein Hinweisschild auf das Denkmal am Rand der Sandbergtannen hin.
Immerhin: Heimlich still und leise ist das Ulanendenkmal nun in die Denkmalliste Mecklenburg-Vorpommerns eingetragen worden. Diesen amtlichen Status hatten die Gralshüter alles Geschichtsträchtigen im Land dem umstrittenen Ensemble viele Jahre verwehrt. Wegen des völkisch-nationalistischen Charakters, den der Berliner Bildhauer Fritz Richter-Elsner 1924 in die „Germanenfelsen” komponierte zum Gedenken an die Gefallenen des in Demmin stationierten Pommerschen Ulanenregiments Nr.9.
Kommentare (1)
"Germanenfelsen" - ein Urgestein in der Denkmalliste M-V!
Da muss man sich beim Lesen erst mal die Augen reiben:“ … Heimlich, still und leise ist das Ulanendenkmal nun in die Denkmalliste Mecklenburg-Vorpommerns eingetragen worden.“ ist im Bericht zu lesen. Und „Diesen amtlichen Status hatten die Gralshüter alles Geschichtsträch-tigen im Land dem umstrittenen Ensemble viele Jahre verwehrt. …“.
Starker Tobak, was da geschrieben steht. Aber eben auch blanker Unsinn, der so verbreitet wird. Denn das Ulanendenkmal ist seit dem Jahre 1997 – also seit es in unserem Bundesland eine behördliche Denkmalliste gibt – auf der Seite 35 als Nr. 314 in ebendieser registriert. Nachzulesen in der Drucksache 2/2820 des Landtages Mecklenburg-Vorpommern vom 11. August 1997. Recherche tut not!
Hans Schommer
Hohenbollentin