Es ist ein wiederkehrendes Dilemma in der Hansestadt – Müll in der Natur. Ob Haushaltsabfälle oder Bauschutt, die vermeintlich versteckten Ecken Demmins dienen in regelmäßigen Abständen als illegale Deponie. Das ruft zunächst das Ordnungsamt auf den Plan, in einigen Fällen muss aber auch die Polizei ran.
Jüngstes Beispiel, ein Haufen Müll, der am Deich entlang der Peene unweit des Hanseufers entsorgt wurde. Neben einem alten Verbandskasten, altem PVC-Belag und Geschirr lag dort auch die Vorderseite einer CD-Hülle. Ganz oben auf dem Deckblatt steht der Schriftzug „Völkischer Beobachter“. Zwischen den beiden Wörtern ein Hakenkreuz.
Polizei sucht Zeugen
Ein Fund, der den reinen Unrat in den Hintergrund treten lässt. „Wir werden prüfen, ob wir nach Paragraf 86 Verbreitung von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisatoren oder nach 86a Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisatoren eine Strafanzeige wegen des Hakenkreuzes einleiten. Mit dem Fall wird sich eine Dienststelle in der Polizeiinspektion Neubrandenburg beschäftigen, die gezielt extremistische Straftaten verfolgt“, erklärt Polizeisprecherin Susann Ossenschmidt.
Die Polizei sucht nun nach Zeugen, die etwas zur Herkunft der CD-Hülle wissen. Der Fund wurde vorsorglich beschlagnahmt.