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Besitzer ließen Haustier zurück

Hund in Wohnung fast verhungert

Demmin / Lesedauer: 2 min

Noch ist nicht sicher, ob ein verlassener Bullmastiff-Rüde sein wochenlanges Leiden überleben wird.
Veröffentlicht:24.06.2015, 09:57

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Als Kerstin Lenz in die Wohnung nach Malchin gerufen wurde, war sie hell entsetzt. Dort vegetierte ein bis auf die Knochen abgemagerter Bullmastiff-Rüde vor sich hin, ohne Futter, völlig dehydriert. Die Besitzer sind verzogen und hatten den Hund in der Wohnung zurückgelassen. Dort litt er still und leise vor sich hin. "Aus seinem ausgemergelten Gesicht blickt nur noch pure Verzweiflung", beschreibt die Vorsitzende des Demminer Tierschutzvereins die Folgen eines wochenlangen Leidens.

Drei Wochen lang sei niemand mehr in der Wohnung gewesen. Durch Zufall entdeckten Nachbarn bei einem Blick durchs Fenster den Rüden. Sie verständigten die Polizei und das Veterinäramt, das wiederum die Tierschützer rief. Jetzt ist der Hund im Randower Tierheim von Kerstin Lenz untergebracht, doch er ist noch nicht über den Berg.

Besitzer angezeigt

Sein Zustand war beim Auffinden schon so schlecht, dass die Tierklinik ihn zunächst erlösen wollte. "Aber da seine Blutwerte noch in Ordnung waren, haben wir den Kampf mit dem Tod aufgenommen", berichtet Kerstin Lenz. "Durch den langen Wasserentzug hat er jetzt Probleme. Er ist ein so lieber, anlehnungsbedürftiger Hundemann, der vielleicht sterben muss, wenn wir es nicht schaffen, seine Blase wieder zu aktivieren."

Vorerst wird Louis, wie die Tierschützer ihn tauften, deshalb noch im Tierheim bleiben. Gegen den Besitzer wurde laut Kerstin Lenz mittlerweile Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft gestellt.