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Pandemie

Ist die neue Corona-Variante jetzt auch im Peenetal angekommen?

Jarmen / Lesedauer: 3 min

Im Amtsbereich Jarmen-Tutow zeichnet sich eine neue Welle von Corona-Erkrankungen ab. Der Betreiber des dortigen Testzentrums will trotz der Feiertage seinen Service anbieten.
Veröffentlicht:31.05.2022, 19:18

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Ob es nun generell nur ein Problem in Jarmen und Umgebung ist oder lediglich den gegenüber anderen Regionen vergleichsweise mehr Testungen geschuldet, kann Thorsten Stöver von der Firma „Rügentest“ nicht sagen. Schließlich ist das Angebot an solchen Anlaufstellen in der vorpommerschen Provinz zuletzt rapide gesunken.

Spürbarer Anstieg von Corona-Fällen

Doch er und seine Mitarbeiter registrieren derzeit einen spürbaren Anstieg von Corona-Fällen an dieser Stelle des Peenetals, obwohl die Zahlen insgesamt kreisweit gesehen rückläufig sind. „Da scheint sich momentan ein Ausbruchsgeschehen abzuzeichnen, sowohl im schulischen als auch im privaten Bereich“, berichtete er gestern dem Nordkurier. Das nahe Gützkow beziehungsweise dessen Schulen miteingeschlossen. „Wir an vorderster Front merken das am frühesten“, erklärte der Arzt mit Verweis auf die täglichen Service-Zeiten an der Basis-Station im Jarmener Kulturzentrum. Wo laut seinen Äußerungen im Schnitt momentan immer so zwischen 10 und 20 Leuten auftauchten, häufig mit entsprechenden Symptomen. Die stellten sich aktuell neben Fieber vor allem als Übelkeit und wie Magen-Darm-Erkrankungen dar.

Arzt vermutete zudem hohe Dunkelziffer

Weshalb er trotz einer meist ausbleibenden Sequenzierung davon ausgehe, dass sich auch bei uns zunehmend die Omikron-Linie BA.5 verbreite. Überdies vermutet Stöver eine hohe Dunkelziffer. „Weil viele sich selbst bei Symptomen nicht mehr testen lassen und keine Vorsicht walten lassen. Viele handeln das einfach als Grippe oder Erkältung ab. Die Sensibilisierung ist oft komplett verloren gegangen.“ Da brauche sich dann niemand wundern, wenn noch im Sommer und spätestens zum Herbst die Fallzahlen wieder rapide ansteigen, nicht zuletzt durch den Auslandstourismus. „Ich kann die Müdigkeit der Leute verstehen. Aber manches ist erschreckend und dumm zugleich.“

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Laut der gestern vom Landratsamt veröffentlichten aktuellen Wochenstatistik gab es im Amtsbereich Jarmen-Tutow vom 23. bis einschließlich 29. Mai insgesamt 13 bestätigte Corona-Neubefunde, was heruntergerechnet auf die Bevölkerungszahl einer Sieben-Tage-Inzidenz von 193 entspricht. Nur in den Städten Greifswald (229) und Pasewalk (241) sowie dem Amt Züssow (201) liegt dieser Vergleichswert höher, der Durchschnitt für Vorpommern-Greifswald beträgt 143. Die Woche zuvor war der Mittelwert noch 239. In der Autobahnstadt und ihren Umlandgemeinden gab es damals elf positive Tests, umgerechnet eine Inzidenz von 164. Der benachbarte Peenetal-Amtsbereich wartete in diesem Zeitraum sogar mit 18 Neumeldungen und einer Inzidenz von 301 auf, gehörte kreisweit zur Spitze. Aktuell hat sich das aber verändert: Für die Vorwoche belaufen sich die Zahlen in Loitz mit seinen Nachbargemeinden Görmin und Sassen-Trantow auf nur noch fünf beziehungsweise 83.

Reguläre Öffnungszeiten an Pfingsten

Nur wenige Regionen stehen besser da. Wobei das inzwischen auf den Dienstagnachmittag beschränkte Abstrich-Angebot von „Rügentest“ durchaus Zulauf findet, wie der Inhaber schilderte. „Das wird noch sehr gut frequentiert. Wir werden diesen Termin deshalb auch bis auf weiteres aufrechterhalten.“ Über Pfingsten will er in Jarmen auf die reguläre Öffnungszeit vom Freitag und Sonnabend jeweils 12 Uhr bis 15.30 Uhr setzen, da sich aufgrund der 24-Stunden-Gültigkeit so das Gros der Folgetage abdecken lasse. Nur der Montag stellt da eine Ausnahme da, deshalb werde die Basis im Kulturzentrum an diesem gesetzlichen Feiertag von 12 bis 15 Uhr besetzt, kündigte Thorsten Stöver an.