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Nach Bürgerversammlung

▶ Kommt noch mehr Wachschutz nach Loitz?

Loitz / Lesedauer: 3 min

Die Lage in Loitz wird von der Polizei derzeit als ruhig eingestuft. Dennoch gibt es nach der Bürgerversammlung Überlegungen, den Wachschutz an der Unterkunft für Asylbewerber aufzustocken.
Veröffentlicht:28.01.2023, 07:35

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Auch nach der sehr emotionsgeladenen Bürgerversammlung in Loitz, bei der es um die Unterbringung von Asylsuchenden in der ehemaligen Grundschule ging, bewegt das Thema die Bewohner der Stadt. Und nicht nur die. Auch die Ansprechpartner, die die Unterbringung koordinieren, Aufgaben umsetzen, die von Bund und Land delegiert werden, beschäftigen sich in Auswertung der Zusammenkunft in Loitz mit der Umsetzung von weiteren Maßnahmen.

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Wie berichtet, hatte sich am Mittwochabend ein Vertreter einer Demminer Wachschutzfirma angeboten, in Loitz künftig präsent zu sein, Wachgänge zu übernehmen. „Grundsätzlich kann ich mir das vorstellen. Das müsste natürlich in Abstimmung mit der Polizei erfolgen, die, wie bereits bekannt geworden ist, ihre Präsenz vor Ort verstärkt hat“, sagte Vizelandrat Dietger Wille auf Nordkurier-Anfrage.

Landrat durch Flugstreik aufgehalten

Der Vorschlag, der unterbreitet wurde, müsse gemeinsam mit der Stadt Loitz beraten werden, einschließlich der Frage der Finanzierung. Wille stand am Mittwoch Rede und Antwort, versuchte die Wut, die ihm und seinen Kollegen entgegengebracht wurde, in Bahnen zu lenken. Es war auch seine Aufgabe, zu erklären, dass der Landrat und ehemalige Bürgermeister der Stadt Loitz, Michael Sack, nicht persönlich anwesend sein konnte: „Der Landrat lässt sich entschuldigen. Er ist auf einer Auslandsreise. Er hatte den Plan hier zu sein, allerdings wird sein Flug bestreikt, so dass er erst sehr spät ankommen wird“. Diese Aussage kommentierten die Einwohner mit „Ist ja klar.“ Andere riefen: „Ausrede, Ausrede“. Gestern bestätigte der Landrat, dass der Zeitplan seiner Rückreise sich durch den Streik komplett verschoben habe. „Natürlich wäre ich sonst nach Loitz gekommen“, sagte Michael Sack.

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Doch der Landrat war nicht der Einzige, der am Mittwoch nicht dabei war. Wegen der Landtagssitzungswoche konnten die Landtagsabgeordneten Dr. Anna-Konstanze Schröder (SPD) und Enrico Schult (AfD) ebenfalls nicht persönlich nach Loitz kommen. Beide wandten sich schriftlich an die Öffentlichkeit: Während Schröder auf die Belastungen der Menschen in Loitz einging, die sie mit Blick auf die Corona-Kriese in den letzten Jahren hinnehmen mussten und sie Verständnis für den Frust zeigte, warb sie dafür, „die politische Grundsatzdebatte und den Umgang miteinander vor Ort erstmal unabhängig zu behandeln.“

AfD-Politiker Schult übte Kritik an der Informationspolitik der Stadt und des Kreises. Vize-Landrat Wille, hatte am Mittwoch mehrfach betont, dass der Kreis mit dem Rücken zur Wand steht, dass das Zeitfenster von der Information wie viele Asylbewerber aktuell in die Region kommen, bis zur Ankunft der Personen und deren Einzug in die Unterkünfte extrem klein ist.