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Ärger um Zulassungsstelle

Künftig vom Sofa aus zum Kennzeichen?

Demmin / Lesedauer: 2 min

Die Lage in den Zulassungsstellen des Landkreises bleibt weiter angespannt. Allerdings hofft die Kreisverwaltung in den nächsten Wochen auf eine leichte Besserung. Und setzt langfristig auch auf moderne Wege mit neuer Technik.
Veröffentlicht:05.09.2013, 15:32

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Andrea Köhn hatte Glück. Als die junge Frau aus Malchin im Auftrag eines Autodienstes zur Zulassungsstelle in Demmin kam, war diese nicht nur geöffnet. Vielmehr hielt sich auch die Wartezeit in Grenzen. Nur zwei weitere „Kunden“ waren vor ihr an der Reihe.

Das ist derzeit nicht selbstverständlich. Seit Wochen herrscht vielmehr bei den vier Zulassungsstellen des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte eine angespannte Personallage. Mal war deshalb in Demmin geschlossen, dann wieder in Waren, jetzt in Neubrandenburg. Gerade die Ex-Kreisstadt an der Müritz ist laut Ordnungsamtsleiter Rainer Plötz ein Brennpunkt. In Demmin und Neustrelitz gehe es hingegen.

Doch ob das so bleibt, ist eine andere Frage. Insgesamt habe sich die Lage noch einmal verschärft, räumt Plötz ein. Gründe dafür finden sich unter anderem in Krankheitsfällen und Stellenwechseln. Das zusätzliche Arbeitspensum wiederum wirkt sich nicht gerade förderlich auf die Gesundheit der verbliebenen Mitarbeiter aus. „Wir hoffen“, sagt der Ordnungsamtsleiter, „dass es sich nächste Woche ein wenig entspannt. Aber Waren bleibt ein Problem, dort konzentrieren sich die Ausfälle.“ Längerfristig setzt er auf Hilfe von anderen Ämtern und auf drei neue Mitarbeiter. Diese Stellen seien ausgeschrieben worden. „Das wäre aus heutiger Sicht ausreichend, wenn sie erst eingearbeitet sind“, so Rainer Plötz. Gegenwärtig führe man die Gespräche mit den Bewerbern.

Auf lange Sicht aber hofft die Kreisverwaltung auch auf neue Wege bei der Zulassung. So überlegt Landrat Heiko Kärger, ob im Rahmen des sogenannten E-Government Bürger die Zulassung von zu Hause aus regeln können – also online das Fahrzeug anmelden, die Kennzeichen würden dann zugeschickt. Bisher ist das aber Zukunftsmusik. „Das ist eine der Ideen, die noch geprüft werden“, dämpft Sprecherin Haidrun Pergande zu große Hoffnungen. „Wir wissen aber, dass es anderswo möglich ist.“

Immerhin gibt es erste Schritte. Nächste Woche findet laut Ordnungsamtsleiter ein Gespräch mit einem Planungsbüro für E-Government statt. „Wir wollen alles rechtlich Mögliche umsetzen“, versichert Plötz.