Ein sehr aufregendes Wochenende liegt hinter den Familien, deren Kinder am Sonnabend eingeschult worden sind. Nicht nur im privaten Rahmen wurde sich viel Mühe gegeben, um den Kindern einen unvergesslichen Tag zu gestalten. Die Lehrer-Teams in Görmin, Loitz, Jarmen und Tutow hatten die Vorbereitungswoche genutzt, um die Häuser herauszuputzen, Programme einzustudieren, die Klassenzimmer so zu gestalten, dass sich, wie Finn, Charlotte, Louis, Thorben und Leny, die ab heute die erste Klasse der Görminer Grundschule besuchen, alle Abc-Schützen aus der Region wohlfühlen. Dass es nämlich auch darum geht, betonte die Leiterin der Loitzer Grundschule Anke Kühn in ihrer Rede auf der festlichen Einschulungsfeier. Die hielt sie coronabedingt gleich zweimal, denn laut Hygienevorschriften wurde jede Klasse separat eingeschult.
Erste Einschulung nach Umzug
Insgesamt 35 Kinder wurden am Sonnabendvormittag allein in Loitz in den Kreis der Schüler aufgenommen. In Jarmen waren es 33 und in Tutow 17. Zu der Grundaufregung, die an einem Einschulungstag an allen Schulen in der Region herrscht, kam in Loitz noch eine gewisse Premierenspannung dazu: Es war die erste Einschulung nach dem Umzug der Bildungseinrichtung vom Wilhelm-Irrgang-Weg aufs Gelände des Schulcentrums in der Goethestraße. Die Feierstunden, in denen die großen Kleinen im Mittelpunkt standen, erfolgten unter strengen Coronavorschriften. Alle Kinder trugen Masken. Tapfer ertrugen sie die Maßnahme und hörten aufmerksam zu, als ihre Klassenleiterinnen, für die 1A Christina Klaucke und die 1B Anne-Katrin Pathe De Pauw ihnen erklärten, dass sie, bevor sie am Montag zum Unterricht erscheinen, alle einen Coronatest machen müssen. Dieser lag zunächst auf den Schulbänken und wurde schließlich in den nigelnagelneuen Ranzen nach Hause getragen. Die Anordnungen aus dem Bildungsministerium wurden am Freitag an alle Schulen durchgestellt, sorgten dort für einige Aufregung, wurden aber schließlich umgesetzt.
Allerdings entstanden am Sonnabend keine Gruppenfotos von diesem besonderen Tag im Leben der Kinder. Hinter den Masken sind Gesichter nun mal nicht zu erkennen. In Absprache mit den Schulen wird dieses schöne Erinnerungsfoto in den nächsten Wochen nachgeholt. „Dann, wenn hoffentlich keine Coronafälle aufgetreten sind und wir ganz offiziell ohne Maske in die Kamera schauen können“, hoffen die Loitzer Schulleiterin und ihre Tutower Kollegin Ute Wegner.
Den Kindern die Angst nehmen
Trotz der besonderen Umstände waren die Lehrer-Teams froh, dass überhaupt Einschulungsfeiern möglich waren. Alle hatten sich für ihre Schützlinge etwas Besonderes einfallen lassen. So rankten sich die Namen der sechs Erstklässler von der Kleinen Grundschule auf dem Lande in Görmin auf einer Tafel gut sichtbar um ein Bild mit einer Weltansicht: „Wir möchten unseren Kindern vermitteln, dass wir Teil dieser Welt sind, die es zu erhalten gilt. Wir wollen unseren Schülern von Beginn an vermitteln, dass wir unseren Beitrag leisten können, indem wir gut mit der Umwelt und der Natur umgehen“, erklärte Görmins Schulleiterin Jutta Lüdemann vor der Einschulung.
Ihre Loitzer Kollegin Anke Kühn versuchte Schülern und Eltern mögliche Ängste vor dem Beginn eines neuen Lebensabschnitts zu nehmen: „Wir Lehrer und Erzieher sind für Ihre Kinder und Sie da. Wenden Sie sich stets mit allen Fragen und Problemen an uns“, ermunterte die Schulleiterin von Anfang an eine offene Kommunikation zu pflegen.
Geduldig und voller Vorfreude auf die lustigen Momente der Einschulung, zu denen zweifelsfrei das Auspacken der Schultüten gehörte, verfolgten die jüngsten Schulkinder aus der Region die offiziellen Feierstunden. Auch das Probesitzen an den Schulbänken absolvieren sie bravourös. Wenn dann heute bei allen der Wecker rechtzeitig, also vor der Schulglocke klingelt, dann kann eigentlich gar nichts mehr schiefgehen.