Nach der Greenpeace-Protestaktion in der abgebrannten Schweinezuchtanlage Alt Tellin (Vorpommern-Greifswald) ermittelt die Polizei wegen Hausfriedensbruchs und Verstößen gegen die Corona-Verordnung gegen mehrere Akteure. Wie ein Polizeisprecher am Sonntag erklärte, waren am Freitag etwa acht Greenpeace-Mitglieder auf einen riesigen Futtersilo gestiegen und hatten sich dort mit einem großen gelben Protest-Plakat angeseilt. Darauf stand „Schluss mit dem Schweinesystem“. Anlass war der Großbrand in der Anlage, bei dem Ende März rund 55.000 Tiere getötet wurden. Am Freitag war außerdem Landesagrarminister Till Backhaus (SPD) dort zu Besuch.
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Die Landwirtschaftliche Ferkelzucht Deutschland (LFD) Holding als Betreiber rief die Polizei. Das Gelände ist auch mit Zäunen gesichert. Die Beamten ließen die Protestler zunächst gewähren, stellten aber nach Ende des Ministerbesuchs die Personalien der Greenpeace-Aktivisten aus Hamburg fest. Zudem werde geprüft, inwieweit diese Leute gegen Corona-Schutzmaßnahmen verstoßen haben. In Mecklenburg-Vorpommern ist die Einreise Auswärtiger ohne „triftigen Grund“ untersagt, im Kreis Vorpommern-Greifswald gelten wegen hoher Infektionszahlen noch strengere Einreisebeschränkungen.