Im Nordosten Demmins werden Pfähle in den Boden getrieben, Beton wird gegossen und schon bald sollen auch die „Kämpfer“ stehen. Der Neubau der Peenebrücke durch die Deutsche Bahn läuft seit September des vergangenen Jahres und sorgt aktuell dafür, dass Bahnkunden zwischen Demmin und Altentreptow mit dem Bus vorlieb nehmen müssen.
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Doch wenn alles weiter so klappt wie bisher, soll die neue Brücke, die der alten in Lage, Bauform und Geometrie gleichen wird, im Sommer fertig werden. „Die Baumaßnahme liegt voll im Plan“, heißt es seitens der Bahn. Kürzlich seien mit der Betonierung der Pfahlkopfplatten die Tiefgründungen fertiggestellt worden. Mithilfe dieser Maßnahme wird die Last der Brücke in tragfähigere Bodenschichten abgeleitet.
Lieferung der Stahlelemente erwartet
Nun beginnt laut Bahn ab diesem Monat die Erstellung der Betonwiderlager, auch „Kämpferfundamente“ genannt. Dies sind massive Betonkörper, die die Auflast der Brücke aufnehmen. Einzelne Stahlbaugruppen des neuen Überbaus befänden sich ebenfalls schon im Baufeld, weitere folgen in den nächsten Wochen. „Anschließend beginnt die Montage des Fachwerkbaus“, heißt es von der Bahn.
Wetterbedingte Probleme gebe es zurzeit ebenfalls nicht. Das bedeutet, dass das 12 Millionen Euro schwere Projekt nach aktuellem Stand wie geplant im Juni fertig sein wird. Für die Reisenden würde das eine Rückkehr zur Normalität bedeuten. Denn seit vier Monaten geht auf den Gleisen zwischen Grimmen und Altentreptow aufgrund des Baus nichts mehr. Nur noch Schienenersatzverkehr bringt die Fahrgäste seit dem 1. September 2021 von A nach B. Damit müssen die Reisenden aktuell auf Busse umsteigen und deutlich längere Fahrtzeiten in Kauf nehmen. Knapp 40 Minuten dauert eine Fahrt von Demmin nach Altentreptow zurzeit.
Erster Abschnitt der Gleisarbeiten abgeschlossen
Der Neubau der Peenebrücke findet im Zuge von weiteren Baumaßnahmen der Bahn im Raum Demmin statt. Im Herbst wurden auf der Strecke zwischen Demmin und Grimmen bereits insgesamt fünf Kilometer Gleise ausgewechselt – aufgeteilt in drei Abschnitte. Südlich der Hansestadt Richtung Altentreptow wurden sogar 18 Kilometer Schienen instand gesetzt.
Der erste Teil der Gleisbauarbeiten auf dem Streckenabschnitt von Altentreptow nach Demmin wurde bereits pünktlich zum 11. Dezember abgeschlossen. Damit wurde die seit Anfang September bestehende Vollsperrung aufgehoben. Doch reibungslos verläuft der Zugverkehr in der Region deshalb noch nicht. Denn bis zum Abschluss der gesamten Baumaßnahme kontrolliert zwischen Demmin und Grimmen der Busfahrer die Bahnfahrkarten.
Barkower Straße noch bis April gesperrt
In Altentreptow wurde die alte Eisenbahnbrücke im Oktober vergangenen Jahres abgerissen. Dem immer wieder verschobenen Projekt folgte anschließend jedoch ein Hin und Her um den angelegten Übergang hinter dem Bahndamm. Nachdem dieser schon in den ersten Tagen versperrt war, stellte sich heraus, dass der Übergang zu steil angelegt war. Und auch die Freigabe der gesperrten Barkower Straße verzögerte sich in der Vergangenheit.
Geplant war erst, dass die Straße zur Mitte des vergangenen Dezembers wieder freigegeben wird. Daraus wurde jedoch nichts. Stattdessen müssen die Autofahrer nun deutlich länger warten. „Die Aufhebung der Straßensperrung erfolgt, vorbehaltlich unvorhersehbarer widriger Witterungsumstände, zum 30. April 2022“, nannte die Bahn jetzt einen neuen Termin. Die Treptower Autofahrer müssen also noch den ganzen Winter aufgrund der Straßensperrung einen knapp zehn Kilometer langen Umweg fahren.