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Monis Rache

Noch kein Ende im Spanner-Skandal von Tutow?

Tutow / Lesedauer: 2 min

Frauen sind auf dem Festival „Monis Rache” heimlich auf der Toilette gefilmt worden. Ein Film-Team hatte die kriminellen Vorkommnisse aufgedeckt – und ist nun erneut für einen Dreh in Tutow.
Veröffentlicht:28.06.2020, 14:11

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Das Film-Team, das Anfang des Jahres mit der Doku „Spannervideos: Wer filmt Frauen auf Toiletten? | STRG_F” aufdeckte, dass auf dem Festival „Monis Rache” in Tutow Frauen heimlich auf Toiletten gefilmt worden waren, war in den vergangenen Tagen erneut für Dreharbeiten in dem Ort bei Jarmen. Patricia Schlosser, die Autorin der Doku, wollte nach eigenen Angaben „Bilder für einen Zeitraffer drehen”. Viel mehr sagte sie zum Inhalt ihres aktuellen Beitrags, der schon in den nächsten Wochen in der ARD und beim Online-Format „Strg+F” gezeigt werden soll, nicht.

Spannervideos auch auf der Fusion

Schlosser und ihr Team hatten Anfang des Jahres aufgedeckt, dass in den Dixi-Toiletten des Festivals Kameras installiert, Spannervideos gedreht und anschließend im Netz verkauft worden sind. Die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen den Mann, der aus den Reihen der Festival-Organisationscrew kommen soll, dauern bis heute an. 112 Frauen, die sich auf dem Tutower Festivalgelände aufgehalten hatten, haben bisher Anzeige erstattet.

Seit Monaten arbeite Schlosser nun an einem Folgebeitrag zu dem Thema. Sie sei davon überzeugt, dass man dran bleiben muss an dem Thema. Denn so etwas, das in Tutow oder leider auch bei anderen Festivals passiert ist, dass dort Spannervideos gedreht wurden, dürfe sich nicht wiederholen. Auch die Fusion in Lärz geriet in die Schlagzeilen, weil ein bis heute Unbekannter heimliche Filmaufnahmen in den Duschräumen angefertigt hatte.

Gemeinsamer Spaziergang über den Flugplatz

Muss Tutow also erneut damit rechnen, medial in den Fokus zu rücken? Die Einwohner hatten an den Negativschlagzeilen, in die sie durch die kriminellen Machenschaften eines einzelnen geraten waren, mächtig zu knabbern. Dass dieses Gefühl erneut aufkommt, möchte Bürgermeister Roland Heiden auf keinen Fall. Er hatte das Filmteam zwar freundlich begrüßt, war beim Rundgang über das ehemalige Festivalgelände dann aber nicht mehr dabei.

Das Filmteam begleiteten Flugplatzeigentümer Johannes Eitschberger und Gemeindevertreter Alfred Koch. Beide nutzen die Gelegenheit, um mit der Autorin des niederschmetternden Beitrags über den Mann, der die Videos in Tutow gedreht hatte, noch einmal ins Gespräch zu kommen.