Mehrere Hundert Menschen haben in Demmin gegen einen Fackelzug der rechtsextremen NPD protestiert. Die Demonstranten von demokratischen Parteien, Vereinen, Gewerkschaften und Kirchen trafen sich am Mittwoch zu einem Friedensfest, nahmen an einem ökumenischen Friedensgebet teil und spazierten durch die Innenstadt. Dabei trugen sie Transparente, auf denen unter anderem stand: „Demmin bleibt bunt“ oder „Keine Waffen nirgendwo“.
Anlass war der 8. Mai als Gedenktag an das Kriegsende vor 74 Jahren. Vom 30. April bis 3. Mai 1945 kam es in Demmin zu einem der größten Massensuizide in Deutschland. Damals besetzten Panzertruppen der Roten Armee den Ort und saßen wegen gesprengter Brücken tagelang fest. Es kam zu Vergewaltigungen und gewalttätigen Auseinandersetzungen, wobei etwa 1000 Menschen sich das Leben nahmen. Über das Geschehen musste in der DDR geschwiegen werden.
Großes Polizeiaufgebot
Nicht so zahlreich wie im vergangenen Jahr, dafür aber lauter und bunter wurde gegen den NPD-Trauermarsch demonstriert. Die vorläufigen Zahlen, die die Polizei am Mittwochabend um 22 Uhr mitteilte, besagen: 190 Teilnehmer beteiligten sich am Trauermarsch der NPD; beim Friedensfest am Hafen waren am Abend zur bestbesuchten Zeit 1000 Besucher. Die Polizei selbst war mit 850 Beamten im Einsatz.
2019 #8mDM Unser Polizei kreist derzeit auch über #Demmin, um einen Gesamtüberblick über die - bisher friedliche - Lage zu erhalten.#Einsatztwittern pic.twitter.com/RxyDA3LX0w
— Polizei MSE (@Polizei_MSE) May 8, 2019