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Quirlige City statt leerer Gehwege – wie geht das?

Demmin / Lesedauer: 2 min

Händler stöhnen über mangelnden Umsatz, Gastronomen über fehlende Gäste.Wie kann man das Zentrum wieder beleben?
Veröffentlicht:19.11.2017, 19:56

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Wer zur falschen Zeit ins Demminer Zentrum kommt, dem bietet sich alles andere als ein Anblick munteren kleinstädtischen Lebens. Geschlossene oder verwaiste Geschäfte, leere Bürgersteige, kaum Menschen auf der Straße – das reizt nicht unbedingt zu einem weiteren Besuch und lässt die Innenstadt eher veröden als aufblühen. Auch den dortigen Geschäftsinhabern ist das bewusst. Sie hätten gern mehr Leben in der City.

Doch sie stehen in einem harten Wettbewerb mit der übermächtigen Discounter-Konkurrenz an den Stadträndern und verlieren immer mehr an Umsatz trotz eines für viele Demminer überraschenden Angebots, wie diese beispielsweise bei der Kunstnacht immer wieder feststellen. Mehr Leben in der Innenstadt, das könnte ihnen helfen und gleichzeitig die Lebensqualität in Demmin steigern. Doch wie dieses Ziel erreichen?

Strategien dafür wollen Gewerbetreibende gemeinsam mit der Stadt und der „Schule der Landentwicklung“ erarbeiten. Sie hat laut Professor Henning Bombeck schon ein derartiges Konzept für Teterow entwickelt. Am Freitagabend waren Bombeck und zwei seiner Mitarbeiterinnen nun ins Demminer Rathaus gekommen, um auch hier über die „Belebung der Innenstadt“ zu beraten.

Knackpunkt Parkplätze

Die oft angesprochenen Hemmnisse von mangelnden Kurzzeitparkplätzen über das durch die Kreisgebietsreform verloren gegangene Hinterland um Jarmen und Loitz, mit der Kreisverwaltung wegziehende Kaufkraft und ein in Demmin fehlendes, „richtiges“ Zentrum bis zu den schlechten Busverbindungen auf dem Lande. Deshalb kämen die Menschen nicht in die Stadt.

Zugleich setzt ein schnell und radikal verändertes Kaufverhalten die Händler allgemein unter Druck: der Einkauf via Internet. Demmin macht da keine Ausnahme. Manchmal komme man vor Lieferwagen kaum noch durch, fand ein Teilnehmer der Runde.

Solche Probleme sind Bombeck nicht fremd, er kennt sie aus anderen Städten. Unlösbar aber sind sie nach seiner Darstellung nicht. „Ich glaube fest an das Mittelzentrum Demmin“, machte er im Rathaus Mut. Allerdings können die Probleme nicht die Gewerbetreibenden alleine lösen.

Erfolg nur gemeinsam

Die Belebung des Zentrums, so der Professor, sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe von der Stadt über Händler und Vereine bis zu jedem Einzelnen. Anders ausgedrückt: Wenn die Demminer eine lebenswerte Innenstadt wollen, dann müssen sie auch hingehen und die Angebote annehmen.

Es fielen auch Stichworte wie die Bildung einer Interessengemeinschaft, Kundenbefragungen, Veranstaltungen oder auch die Stärkung der Kommunikation von Gewerbetreibenden untereinander. Eine Möglichkeit dafür bietet der Nordkurier mit seinem Lokalfuchs-Konzept und der dazugehörigen App. Für den Aufbau des nötigen, offenen WLAN in der Stadt laufen gegenwärtig Gespräche zwischen dem Rathaus und der Nordkurier Mediengruppe.