StartseiteRegionalDemminStadtwerke Demmin wollen sich für die Zukunft rüsten

Jubiläum

Stadtwerke Demmin wollen sich für die Zukunft rüsten

Demmin / Lesedauer: 3 min

Seit 30 Jahren gibt es die Demminer Stadtwerke. In den nächsten 30 Jahren werden viele neue Herausforderungen auf das Unternehmen zukommen.
Veröffentlicht:02.06.2022, 17:31

Artikel teilen:

In den dreißig Jahren, seit die Demminer Stadtwerke aus der Wohnungsbaugesellschaft der Stadt hervorgegangen sind, haben sich ihre Aufgabenfelder stark verändert. Und sie verändern sich weiter. „Die Energiewende ist ein großes Thema und für uns als Stadt ist es wichtig, auf diese Züge aufzuspringen“, erklärt Bürgermeister Thomas Witkowski vom Aufsichtrat der Stadtwerke, deren Gesellschafter die Stadt ist.

E-Mobilität als Schwerpunkt

Dazu gehört neben den Photovoltaikanlagen, bei denen die Stadtwerke Unterstützung anbietet, unter anderem die E-Mobilität. Die im vergangenen Mai ans Netz gegangene erste Ladesäule der Stadtwerke wird nach Angaben von Geschäftsführer Olaf Schmetzke zunehmend genutzt. „Wir beobachten, dass die Ladevorgänge peu à peu steigen“, erklärte er bei der Jubiläumsveranstaltung in dieser Woche. Das stellt auch Mitarbeiter Karsten Behrens fest, der in der Nähe der Ladesäule wohnt. Zwar seien im vergangenen Jahr lediglich 64 Ladevorgänge erfasst worden, doch das liege auch an den Systemen der E-Autos, in denen die neue Ladesäule erst allmählich nach entsprechender Aktualisierung auftauche. „Ich gehe deshalb davon aus, dass es in diesem Jahr mehr als doppelt oder drei Mal so viele Ladevorgänge geben wird“, so Behrens. Bereits jetzt seien manchmal beide Anschlüsse gleichzeitig besetzt. Auf die steigende Nachfrage wollen die Stadtwerke reagieren: „Wir überlegen, die Infrastruktur in Demmin noch weiter auszubauen“, meint Schmetzke. Interessenten gebe es bereits.

Verbesserungen bei Fernwärme

Auch der Fuhrpark der Stadtwerke selbst ist in Sachen E-Mobilität noch weiter ausbaufähig. So fährt im Bereich des Garten- und Landschaftsbaus bisher ein Fahrzeug rein elektrisch. Schmetzke rechnet künftig jedoch mit neuen Innovationen, die sich perspektivisch auch für die Arbeit der Stadtwerke nutzen ließen: „Es kommen immer mehr Technologien auf den Markt“, weiß er und denkt dabei etwa an elektrisch betriebene Minibagger.

Auch im Bereich der Fernwärmetechnologien wollen sich die Stadtwerke mittelfristig weiter verbessern. „Wir müssen Wärme in Zukunft unabhängig von Erdgas erzeugen“, ist sich Schmetzke bewusst. Etwa 125 Liegenschaften in Demmin, darunter große Wohnblöcke ebenso wie Einfamilienhäuser, sind derzeit an die Biogasanlage im Kirchengut angeschlossen, an der die Stadtwerke mit 70 Prozent beteiligt sind. Laut Schmetzke besteht noch Potenzial, weitere Haushalte anzuschließen. Langfristiges Ziel sei es, insgesamt mehr Fernwärmekunden zu gewinnen.

Stolz auf die Arbeit der Mitarbeiter

„Wir müssen aber zuerst sehen, dass wir uns wirtschaftlich stabiler aufstellen, dann können wir mehr wagen“, so Schmetzke. Die größte Herausforderung bestehe zurzeit darin, „die wirtschaftliche Lage noch besser auszubauen“. Dabei setzt Schmetzke auch auf seine etwa 35  Mitarbeiter, auf deren gute Arbeit er stolz sei.

Auch wenn die Stadtwerke laut Aufsichtsratmitglied Reinhardt Friedrichs seit Jahren schwarze Zahlen schreiben – die kommunalwirtschaftliche Versorgung ist nicht immer einfach, wie auch Bürgermeister Witkowski weiß. „Und in der heutigen Zeit ist es wohl noch schwerer“, sagte er in Hinblick auf die durch Preissteigerungen geprägte „unsichere Zeit“.

Von den höheren Energiepreisen sind auch die Stadtwerke betroffen, allerdings etwas verzögert, wie Olaf Schmetzke erklärte: Weil das Gas noch zu geringeren Preisen eingekauft worden sei, könne man zumindest in dieser Hinsicht noch ein Jahr durchatmen. Doch der Kraftstoff für die Fahrzeuge der Stadtwerke ist schon jetzt teurer. Man komme deshalb nicht umhin, die gestiegenen Preise als Energiezuschlagspauschale an die Kunden weiterzugegeben, „um die Kosten zu decken“.