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Tabak-Händlern aus Demmin droht hohe Strafe

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Mit illegal hergestelltem Tabak sollen sechs Männer an der Seenplatte ein Vermögen am Finanzamt vorbeigeschafft haben. Der Prozess muss allerdings neu aufgerollt werden.
Veröffentlicht:21.02.2022, 18:46

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Der Prozess gegen sechs Angeklagte wegen Steuerhinterziehung vor dem zuständigen Landgericht in Schwerin muss neu starten. Das sagte am Montag ein Sprecher der Justizbehörde auf Nordkurier-Nachfrage. Weil einer der Schöffen erkrankt ist und dass Gericht die dreiwöchige höchstmögliche Unterbrechung zwischen zwei Prozesstagen nicht einhalten konnte, beginnt die Verhandlung am 7. März um 9 Uhr komplett neu.

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Steuerhinterziehung: Mehr als eine halbe Million Euro

In dem Pfeifen-Prozess wird den Männern im Alter von 35 bis 61 Jahren bandenmäßige Steuerhinterziehung vorgeworfen. Die Bande soll Wasserpfeifentabak in großen Mengen in Demmin und später in Schleswig-Holstein produziert und dann bundesweit vertrieben haben, darunter für Bars in Hamburg, Essen, Magdeburg und Berlin. Der Steuerschaden liegt laut Anklage bei mehr als sagenhaften 520 000 Euro.

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Bundesweites Netzwerk mit illegalem Tabak

Der Fall war laut Staatsanwaltschaft bei einer Durchsuchung durch Einsatzkräfte des Zolls schon im August 2017 in Demmin aufgeflogen. Als Hauptverantwortliche gelten ein 41-Jähriger aus Demmin und ein 47-Jähriger, der die Produktion geleitet haben soll. Für die Herstellung seien unter anderem Shisha-Tabakaromen, Tabak und Glycerin in größeren Mengen nach Demmin geliefert worden. Der 41-Jährige soll seine Räume in Demmin an die Firma vermietet haben. Insgesamt sind 34 Fälle angeklagt. Den Angeklagten im Pfeifen-Prozess droht ein Urteil zwischen einer Geldstrafe und fünf Jahren hinter Gittern. Gelangt das Gericht aber zu der Einsicht, es liege ein besonders schwerer Fall der Steuerhinterziehung vor – zum Beispiel, weil die Angeklagten gemeinschaftlich als Bande gehandelt haben – kann sich die Strafe auch mal locker verdoppeln.