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Waldbühne Demmin

Techno bis früh um 6 – Anwohner-Beschwerden nach Open-Air-Party

Demmin / Lesedauer: 3 min

Künstler der elektronischen Tanzmusik gaben sich am Wochenende auf der Waldbühne die Ehre. Für einige Demminer ging die Feierei zu weit.
Veröffentlicht:15.08.2022, 14:47

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Dass die Waldbühne in der Hansestadt zum Beben gebracht wird, hat Seltenheitswert – die Zeit großer Konzerte und Partys liegt lange zurück. Nichtsdestotrotz war die Bühne in diesem Monat nun schon zum zweiten Mal Anziehungspunkt für Musikliebhaber. Nach dem „100 Tage Sommer“-Open Air mit vornehmlich lokalem Hip-Hop, folgten am vergangenen Samstag elektronische Klänge beim „Aus Liebe zur Musik”- Open Air.

Mit hochkarätigen szenebekannten Künstlern, wie „Lexi&K-Paul”, entfaltete die Veranstaltung eine überregionale Sogwirkung. Knapp 1200 Gäste ließen sich das Event in der Hansestadt nicht entgegen. Eine Entwicklung, die sich schon im Vorfeld abgezeichnet hatte. Denn die Organisatoren um André Stern verkauften bereits vorab über 700 Karten. „Das wurde sehr gut angenommen”, sagt er. Und vor allem für die Jugend wäre die Party nach langer Pause ein besonderer Höhepunkt gewesen.

Musik bis morgens um sechs Uhr

Einer auf den so mancher Demminer, der in unmittelbarer Nähe der Waldbühne wohnt, aber wohl lieber verzichtet hätte. Denn die treibende Musik dröhnte bis morgens um sechs durch die Hansestadt – Beschwerden bei der Polizei und den Veranstaltern inklusive. „Einer kam nachts im Schlafanzug und hat nach unserer Genehmigung gefragt”, so Stern. Nach einem kurzen, freundlichen Gespräch habe der Anwohner aber Verständnis gezeigt.

Und tatsächlich war das Open Air seitens der Verwaltung auch bis zum Morgen genehmigt. „Wir haben das fair mit der Stadt abgesprochen und uns daran gehalten”, sagt Stern. Pünktlich um 6 Uhr sei die Musik aus gewesen. Rund 600 Gäste waren laut seiner Schätzung zu diesem Zeitpunkt noch auf dem Gelände versammelt.

Störung ist nachzuvollziehen

Dass sich der ein oder andere von der lauten und vor allem langen Musik gestört fühlt, kann André Stern allerdings trotzdem nachvollziehen. „Das lässt sich aber leider nicht vermeiden”, sagt er. Schließlich sei eine entsprechende Akustik bei derlei Veranstaltungen essentiell. Ebenso die Uhrzeit. Versuche die Partys in der Vergangenheit früher zu beenden, hätten nicht funktioniert. Zumal es oftmals nach um 12 Uhr erst so richtig voll werde. „Wahrscheinlich sind die Leute in Demmin es auch einfach nicht gewöhnt, weil es sowas noch nicht gab”, vermutet Stern.

Verständigung mit der Stadt gesucht

Das könnte sich in den kommenden Jahren jedoch ändern. Denn einer Wiederholung auf der Waldbühne ist der Organisator nicht abgeneigt. „Wir werden uns mit der Stadt verständigen”, sagt er. Die steht solchen Veranstaltungen grundsätzlich offen gegenüber. „Wir müssen was für die Jugend machen”, so Demmins Ordnungsamtsleiter Jörg Küthe. Die Beschwerden werden aber dennoch ausgewertet, bevor über eine Neuauflage der Party gesprochen werden kann. „Wir wollen dem Rechnung tragen”, sagt er. Selbst wenn sich die Anrufe beim Ordnungsamt diesbezüglich bisher in Grenzen hielten.

Trotz der kleinen Konflikte mit den Anwohnern zieht André Stern aber ein positives Fazit. Denn die Stimmung auf der Waldbühne war durchgehend gut. Stress oder gar Schlägereien habe es keine gegeben, obwohl sowas durchaus vorkommen könne. Stellschrauben für einen reibungsloseren Ablauf sieht er dennoch. So hätte beispielsweise ein weiterer Bierwagen für deutlich kürzere Warteschlangen gesorgt. „Man kann immer noch ein paar Sachen besser machen”, sagt er.