Am Donnerstag, 23. März 2018, feierte „Über Leben in Demmin“ seine Kinopremiere in Demmin. Der Dokumentarfilm behandelt den Massensuizid Ende des zweiten Weltkrieges. Und das Trauma, das bis heute nachwirkt. Regisseur Martin Farkas hatte alle Protagonisten seines Films zur Premiere eingeladen. Der Film läuft bundesweit und hat bereits große Wellen geschlagen.
Bis heute habe die Stadt mit ihrer Geschichte zu kämpfen und wisse nicht, wie sie mit Rechtsextremismus und Perspektivlosigkeit umgehen solle. Regisseur Martin Farkas betont auch die Schwierigkeiten, in der überschaubaren Gemeinschaft einer Kleinstadt zu einer klaren und aufrechten Haltung gegenüber den Rechtsextremen zu finden. „Haltung zu zeigen setzt hier viel mehr Auseinandersetzung voraus“, sagt er. „Da geht es nicht darum, auf einer Demo mal dagegen oder dafür zu sein“, so Martin Farkas. „Das prägt den ganzen Alltag – und macht es eben so schwierig.“
Martin Farkas wohnte zeitweilig selbst in Demmin. An dem Film arbeitete er mehrere Jahre bevor er ihn erstmals Ende 2017 in Leipzig auf der dokLeipzig vorstellte.
Kommentare (2)
Die Wunden von damals
wirken bis heute nach. Viel zu lange totgeschwiegen - die vielen toten Zivilisten waren ein Tabu - wird das Unsagbare nun endlich offen ausgesprochen. Danke für diesen ehrlichen Film, in dem die letzten noch lebenden Zeitzeugen zu Wort kommen. Oral history nennen die Engländer das: gesprochene Geschichte.
Auusgerechnet ein Wessi
dreht einen Film über die totgeschwiegenen Toten von Demmin. Von denen viele vor der Wende gar nichts wussten und auch nichts wissen sollten. Dass ein Außenstehender dieses heiße Eisen anpackt ist überaus mutig. Farkas´ neutraler Blick tut dem Film gut.