StartseiteRegionalDemminWo sind die Steine her?

Tag des offenen Denkmals in Demmin

Wo sind die Steine her?

Demmin / Lesedauer: 2 min

Jenseits des Guten und Schönen: Die Demminer haben sich unbequeme Denkmale angesehen. Dazu gehört auch das Ulanendenkmal. Was soll daraus werden, restaurieren oder gar abtragen? Wer kennt das Denkmal noch und vor allem seine Geschichte?
Veröffentlicht:08.09.2013, 19:50

Artikel teilen:

„In der Jahnturnhalle gab es mal oben eine Wohnung, und bis 1930 lud man hier zu Konzerten ein“, erzählt Stadtchronist Heinz-Gerhard Quadt während eines Rundgangs am Tag des offenen Denkmals durch die Hansestadt.

Die Jahnturnhalle hieß auch nicht immer Jahnturnhalle, sondern sie war die so genannte Knabenturnhalle, gehörte zur Knabenschule. Renate Schröder, die extra aus Neubrandenburg angereist war, trifft in der Brinkstraße auf ihr Großelternhaus. „Ich komme gern wieder nach Demmin, um zu sehen was sich verändert hat. Das Haus in der Brinkstraße haben wir aber schon vor 20 Jahren verkauft“, erzählt sie.

Ihr Großvater sei 1930 Bademeister in der Demminer Badeanstalt gewesen. Der Weg führt die Interessierten über den Magazinhof, wo es heute einen Möbelhandel gibt. „Hunderte Menschen standen 1945 hier, um aus dem Lebensmittellager Dosen zu bekommen. Die Dosen wurden in die Menge geworfen und einige Menschen hat man bei dieser Aktion totgetreten“, erinnert sich Heinz-Gerhard Quadt. Eine andere Gruppe macht sich auf den Weg zum Ulanendenkmal. Das Regionalmuseum hat hier in einer Dokumentation die Geschichte aufgezeigt und Stimmen darüber eingeholt, wie Demminer heute zu diesem Denkmal stehen.

Fritz Richter Elsner, der nicht nur in Demmin 1923/24 so ein Denkmal errichten ließ, hat für den Bau Großsteingräber geplündert. „Die Steine stammen aus der Jungsteinzeit und haben natürlich nichts mit der Urkraft der Germanen zu tun, wie Fritz Richter Elsner es benennt“, meint Mike Hartmann vom Förderverein des Museums. „Es sollte hier eine Tafel mit Erklärungen zum Ulanendenkmal geben“, schlägt Lilo Schlösser vor. Roland Thoms ist für die Restaurierung, er verknüpft es mit den Nibelungen. Die Meinungen gehen auseinander.