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Neue Fälle

▶ Zweite Corona-Welle erreicht nun auch Loitz

Loitz / Lesedauer: 3 min

Während das Gros der Quarantäne-Anordnungen für Jarmen-Tutow in dieser Woche ausgelaufen ist, rückt nach mehreren Monaten das benachbarte Amt Peenetal-Loitz wieder mit aktiven Corona-Fällen ins Blickfeld.
Veröffentlicht:14.11.2020, 07:04

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Für Experten war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis die mit den Herbstferien hierzulande startende zweite Welle der Corona-Pandemie auch ins vermeintlich so abgelegene mittlere Peenetal überschwappt. Und trotzdem konnte zumindest auf Loitzer Seite genau dies lange verhindert werden, abgesehen von vier Quarantäne-Fällen. Während das benachbarte Amt Jarmen-Tutow schon vor zwei Wochen wegen der Sieben-Tage-Inzidenz zur roten Risiko-Zone erklärt werden musste – mit um die zehn positiven Befunden und sich anschließenden um die hundert Quarantäne-Anordnungen. Von diesen Maßnahmen besonders betroffen waren die Grundschule der Peenestadt und eine sechste Klasse der Regionalschule, erstere wurde vorübergehend komplett geschlossen.

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Nach der Auswertung des zwischenzeitlichen Massenabstrichs bei den Jungen und Mädchen sowie ihren Lehrern konnte das Gesundheitsamt Vorpommern-Greifswald zum vergangenen Wochenende aber Entwarnung geben: Offenbar hatte sich keine der potenziellen Kontaktpersonen dort bei den Erkrankten angesteckt. Mit dem Mittwoch endeten daher die letzten dieser Verfügungen, und alle konnten wieder zum Unterricht. Bis zum Freitagabend gab es noch keine neue Karte aus dem Landratsamt zur aktuellen Quarantäne-Lage in Jarmen und Umgebung, doch damit dürfte diese Zahl mindestens in den unteren zweistelligen Bereich gerutscht sein.

Jarmen-Tutow einzige grüne Zone im Landkreis

Mit Stand vom Vortag wies der Kreis zwar für die Peenestadt selbst noch drei aktive Covid-19-Fälle aus, zwei für Tutow und einen für die Gemeinde Alt Tellin, summiert also sechs. Mit Bezug auf die Sieben-Tage-Inzidenz allerdings mauserte sich das Amt plötzlich zur einzigen grünen Zone unter allen Regionen Vorpommern-Greifswalds. Im Ganzen nämlich musste der aus Loitz stammende Landrat Michael Sack (CDU) Freitag um die Mittagszeit trotz leichter Entspannung an einigen bisherigen Brennpunkten den nächsten Höchstwert (49) an neuen Infektionen innerhalb eines Tages für sein Verwaltungsgebiet bekannt geben.

Erstmals seit dem Frühjahr wieder mit positiven Befunden betroffen ist nun auch sein eigener Wohnsitz: Mit Stand Donnerstag gibt es laut der Behörden-Statistik einen Fall im Gebiet der Stadt Loitz, einen zweiten in der Nachbargemeinde Sassen-Trantow. Womit das Peenetal-Amt wegen seiner geringen Einwohnerzahl gleich den Grün-Status auf der Lagekarte verlor. Damit einher gehend erfolgten bereits einige neue Quarantäne-Anordnungen, jedoch bisher anscheinend in erheblich geringerem Ausmaß wie zuvor in Jarmen.

Nachverfolgungsteams rufen mitunter auch nach 22 Uhr noch an

„Wir werden es nur hinbekommen, diese Infektionen zu stoppen, wenn wir unsere Kontakte reduzieren und natürlich die hygienischen Bedingungen entsprechend einhalten“, mahnte Landrat Sack am Freitag in einem öffentlichen Aufruf. Und warb gleichzeitig um Verständnis für Anrufe aus der Behörde weit über die normalen Dienstzeiten hinaus. Die Nachverfolgungsteams würden mittlerweile im Schichtsystem arbeiten, um möglichst schnell alle zu ermitteln und zu erreichen, die sich infiziert haben könnten. Sprich die Mitarbeiter könnten durchaus auch am Wochenende bei den Betroffenen durchklingeln und unter der Woche sogar nach 22 Uhr. Zumal die Laborergebnisse von Corona-Tests in der Regel erst nach 17.30 Uhr in der Verwaltung eintreffen.

Wer zählt als Kontaktperson und muss in Quarantäne? Sie sie hier ein Video dazu: