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Nach der NSA-Affäre

Apple verspricht mehr Datenschutz

Cupertino / Lesedauer: 2 min

Auf Daten von iPhones oder iPads sollen Behörden künftig nicht mehr zugreifen können. Der Konzern will auch Punkte gegen Rivalen wie Google sammeln.
Veröffentlicht:18.09.2014, 16:49
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Apple will sich mit einem besseren Schutz der Privatsphäre von der Konkurrenz abheben und verweigert Behörden den Zugriff auf seine iPhones und iPads. Ab dem neuen Betriebssystem iOS 8 könne auch Apple nicht mehr den Passwort-Schutz bei einem iPhone oder iPad-Tablet umgehen, erklärte Apple am Donnerstag. Damit habe man auch keine technische Möglichkeit mehr, auf Forderung von Behörden Inhalte wie Fotos, Nachrichten oder E-Mails aus den mobilen Geräten herauszuholen.

Ab iOS 8 seien auch Kontakte, Notizen, Erinnerungen, Anhänge von Nachrichten, iTunes-Inhalte und Anruflisten mit dem Passwort geschützt. „Im Gegensatz zu unseren Konkurrenten kann Apple diesen Passcode nicht umgehen und kann deshalb nicht auf diese Daten zugreifen“, erklärte Apple.

Neue Zahlen zu Behörden-Anfragen im ersten Halbjahr 2014 zeigen, dass Apple nur in zwei Ländern auch Inhalte aus Nutzer-Profilen auf einen Durchsuchungsbefehl hin herausrückte. In den USA waren 155 Accounts betroffen, in Großbritannien ein Profil.

Lob vom IT-Sicherheitsexperten - mit Einschränkung

Der iPhone-Konzern betont auf seiner neuen Website zum Datenschutz immer wieder den Unterschied zu anderen Online-Diensten, die Geld mit Werbung verdienen – und zielt dabei ganz offensichtlich vor allem auf Google. So erklärt Apple, man zeichne bei der hauseigenen Karten-App keine Ortsinformationen der Nutzer auf – im Gegensatz zu „anderen Unternehmen“, die Profile für ihre Werbekunden erstellten.

Der unabhängige IT-Sicherheitsexperte Jonathan Zdziarski lobte den verschärften Passwortschutz in iOS 8, wies aber zugleich darauf hin, dass Behörden dennoch auf einige Daten über den Computer zugreifen könnten, mit dem ein iPhone oder iPad synchronisiert werde. Dazu gehörten Fotos, Videos sowie Bücher und andere iTunes-Medieninhalte. Apple lasse den verbundenen Computer für mehr Bedienungskomfort auf solche Daten auch auf gesperrten Geräten zugreifen, erklärte Zdziarski.