In Brandenburg steigt aus Ärztesicht die Bereitschaft, sich gegen Grippe impfen zu lassen. Viele Menschen seien gut informiert und die Akzeptanz sei noch einmal größer geworden, sagte die Vorsitzende des Hausärzteverbandes Brandenburg, Karin Harre, auf Anfrage. Ein Grund dafür seien die hohen Krankheitszahlen in der vergangenen Grippeperiode gewesen. Viele Brandenburger hätten Erfahrungen mit Grippefällen in ihrem Umfeld gemacht, ergänzte Harre.
Von Beginn der Grippezeit im Oktober 2017 an bis Mitte April 2018 hatte es mit insgesamt 10.116 gemeldeten Fällen eine der schlimmsten Grippewellen im Land gegeben. 17 Menschen starben an der Infektionskrankheit. Die Zahl der nicht erfassten Krankheits- und Todesfälle durch das Influenza-Virus gilt aber als sehr hoch.
Oktober und November gelten als besonders empfehlenswerter Zeitraum für die Grippeschutzimpfung. Erfahrungsgemäß werden dann im ersten Quartal eines Jahres die meisten Fälle gezählt. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Potsdam war mit Stand Donnerstag noch kein Influenza-Fall gemeldet worden.
Ende September hatte die brandenburgische Gesundheitsministerin Susanna Karawanskij (Linke) zur Grippeschutzimpfung aufgerufen. Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Impfung unter anderem Menschen ab 60 Jahren, Schwangeren, chronisch Kranken sowie medizinischem Personal.