StartseiteRegionalInsel Usedom▶ Blaualgen, Quallen, Würmer – was ist was am Strand?

Rügen, Usedom, Ostsee

▶ Blaualgen, Quallen, Würmer – was ist was am Strand?

Anklam / Lesedauer: 3 min

Für viele beliebte Strände an der Ostsee, auch auf den beliebten Insel Rügen und Usedom, gelten immer wieder Bade-Warnungen. Doch welche Organismen sind wie gefährlich?
Veröffentlicht:17.08.2022, 05:56

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Im Umfeld der beliebten Ostsee-Insel Usedom wird derzeit an einigen Stränden vor dem Baden gewarnt. Allein schon wegen der möglichen Giftstoffe, die derzeit aus der Oder ins Stettiner Haff gespült werden. Doch Jahr für Jahr gibt es mehrere andere Organismen, die den Badespaß verderben können. Für Kinder, Senioren, aber auch für Haustiere kann es sogar richtig gefährlich werden. Eine Übersicht...

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Blaualgen

Sie werden auch als Cyanobakterien bezeichnet und sind Bestandteil aller natürlichen Gewässer. Sie enthalten einen blauen Farbstoff und treten vor allem bei hohen Temperaturen auf. Blaualgen können Haut- oder Schleimhautreizungen und bei Verschlucken größerer Mengen Wasser auch Erbrechen, Durchfall und Fieber hervorrufen. Immer wieder werden solche Vorkommen an den Stränden und Seen in MV gemeldet.

Tipp: Gehen Sie nicht dort baden, wo Sie Ihre Füße im knietiefen Wasser nicht mehr sehen können!

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Saugwürmer

Besonders nach längeren Schönwetterperioden ist in manchen Seen mit sogenannten Zerkarien zu rechnen, also kleinen Larven von Saugwürmern. Sie können sich beim Baden in die Haut des Menschen bohren. Zwar sterben sie dort schnell wieder ab, können aber eine Hautentzündung verursachen. Ernsthaftere Beeinträchtigungen sind aber nicht zu befürchten.

Tipp: Legen Sie nach dem Baden die nasse Kleidung schnell ab und trocknen Sie sich gründlich ab!

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Kolibakterien

Auch Kolibakterien sind an sich keine außergewöhnliche Erscheinung. Es kommt auf die Konzentration an. In die Badegewässer geraten sie vor allem durch den Kot von Wasservögeln und anderen Tieren. Ist die Konzentration zu hoch, können sie zu Darmerkrankungen führen. Offizielle Badestellen werden regelmäßig getestet. Ergebnisse finden Sie unter badewasser-mv.de . Trotzdem kann es natürlich zu kurzfristigen Anstiegen kommen.

Tipp: Meiden Sie Wasserbereiche, in denen sich Exkremente von Wasservögeln sammeln.

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Vibrionen

Diese Bakterien kommen in der Ostsee, aber auch in salzhaltigen Binnengewässern vor. Sie treten massenhaft ab Wassertemperaturen von 18 bis 20 Grad auf. Einige Vibrionenarten können schwere Wundinfektionen bis hin zu lebensgefährlichen Blutvergiftungen verursachen. Bisher traten diese Erkrankungen aber nur selten und bei Menschen höheren Alters, mit chronischen Grundleiden oder Immunschwäche auf.

Tipp: Bei geringsten Zeichen einer Wundinfektion sollte sofort ein Arzt konsultiert werden!

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Nesselquallen

Im Gegensatz zu den ungefährlichen Ohrenquallen sind Nesselquallen meist rötlich gefärbt. Sie verursachen Rötungen, brennenden Schmerz, Blasen, manchmal sogar Übelkeit und Erbrechen sowie leichtes Fieber. Bei Kontakt mit Nesselquallen Hautpartie nicht drücken oder reiben, nur mit Salzwasser abspülen und anschließend kühlen, gegebenenfalls Sand auftragen und antrocknen lassen.

Tipp: Bei Sichtungen von Nesselquallen nicht im Meer baden!

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Grünalgen

Die warmen Wassertemperaturen führen sehr häufig auch zum Wachstum von Grünalgen. Die empfinden viele Badegäste zwar als wenig schön, aber eine unmittelbare Gefahr geht von ihnen nicht aus.

Grünalgen trübten zwar die Sicht beim Baden, seien aber gesundheitlich in der Regel unbedenklich, heißt es von den Gesundheitsbehörden.