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Pro und kontra Drogen

Forscher sehen Popularität von Cannabis kritisch

Washington / Lesedauer: 2 min

In den USA sind Marihuana und andere Cannabis-Produkte schon in vielen Staaten legalisiert. In Europa sind die Vorbehalte stärker, doch auch hier verschwimmen die Grenzen zwischen „verboten” und „erlaubt” zunehmend. Forscher warnen vor Problemen für die Konsumenten.
Veröffentlicht:29.03.2017, 12:34

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2015 waren es dem European Drug Report zufolge in 13 Staaten insgesamt 16,6 Millionen junge Menschen zwischen 15 und 34 Jahren, die im Vorjahr Cannabis konsumiert hatten. Cannabis-Hochburg Nummer eins in Europa ist dabei nach wie vor Amsterdam mit seinen Coffee-Shops. Aber auch Tschechien, wo der Anbau für medizinische Zwecke jedermann erlaubt ist, Portugal sowie Barcelona mit seinen Cannabis-Clubs ziehen reisefreudige Konsumenten an.

Forscher aus Philadelphia fanden kürzlich heraus, dass Marihuana-Gebrauch unter bestimmten Voraussetzungen das Risiko für einen Schlaganfall um 10 Prozent, für Herzversagen um 26 Prozent gegenüber Nicht-Nutzern erhöhen kann. Das berichtete das Team des Einstein Medical Center nach der Analyse von mehr als zwei Millionen Klinikdate.

Mehr Menschen wegen Cannabis in Behandlung

Daneben mehren sich Anzeichen, dass in den USA und Europa die Zahl der Hilfesuchenden wächst, denen ihr Cannabis-Konsum echte Probleme bereitet. Für ein britsches Forscherteam liegt der Hauptgrund dafür in der Kombination zweier Hauptwirkstoffe: Tetrahydrocannabinol (THC), das für die Rauschwirkung verantwortlich ist, und Cannabidiol (CBD), das kaum psychoaktiv wirkt und auch medizinisch verwendet wird.

„Obwohl die meisten Nutzer keinerlei Probleme entwickeln werden, ist es wichtig, dass wir nun, wo Cannabis zunehmend liberalisiert wird, neue Wege finden, um mögliche Schäden durch Cannabis reduzieren zu können”, betont Englund vom Londoner King's College im Fachjournal „Lancet”. Ko-Autor Tom Freeman ergänzt: „In den vergangenen acht Jahren ist in Großbritannien die Zahl der Menschen, die sich wegen Cannabis in Behandlung begeben haben, um mehr als 50 Prozent gestiegen.”