StartseiteRatgeberJakobskreuzkraut wegen Trockenheit stärker auf dem Vormarsch

Gift auch im Honig

Jakobskreuzkraut wegen Trockenheit stärker auf dem Vormarsch

Greifswald / Lesedauer: 2 min

Der Landkreis Vorpommern-Greifswald hat seine Warnung vor dem giftigen Jakobskreuzkraut erneuert. Weidetiere sind aufgrund der Dürre besonders gefährdet.
Veröffentlicht:30.07.2018, 15:17

Artikel teilen:

Jakobskreuzkraut kann nicht nur für Allergiker zum Problem werden: Das gelb blühende Kraut enthält Pyrrolizidin-Alkaloide, die akute oder chronische Vergiftungen bei Mensch und Tier auslösen können. Besonders gefährdet sind Pferde, aber auch Rinder reagieren empfindlich auf das Gift.

Das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Landkreises Vorpommern-Greifswald hat nun erneut ausdrücklich vor der Ausbreitung von Jakobskreuzkraut gewarnt. Wegen der anhaltenden Trockenheit und der dadurch entstehenden Knappheit an Futterpflanzen bestehe zunehmend die Gefahr des Verzehrs des Krauts durch Weidetiere, so Amtstierarzt Holger Vogel.

Gift des Jakobskreuzkrauts im Sommerhonig

„In dieser Situation müssen die Halter von Rindern und Pferden ebenso dringend wie diszipliniert Weidehygiene betreiben“, so der Veterinär. Die Pflanze enthält Bitterstoffe und werde von Tieren deshalb normalerweise nicht gefressen. Tückisch hingegen sei Heu von Wiesen, auf denen Jakobskreuzkraut wächst: Im Heu versteckt fielen die Bitterstoffe weg, das Gift bleibe jedoch auch in der getrockneten Pflanze wirksam. Auch mit solchem Heu gefütterte Tiere können Vergiftungserscheinungen zeigen.

Zudem könne sich das Gift des Jakobskreuzkrauts im Sommerhonig der Bienen anreichern, was Risiken für den menschlichen Verzehr berge. Dies sei ein weiterer Grund, die Pflanzen konsequent zu entfernen. „Wir sehen die Gefahr einer Ausbreitung der Pflanze als konkretes Risiko und appellieren daher an alle Grundstückseigentümer und Behörden, aktive Maßnahmen der Pflanzenhygiene zu ergreifen. Praktische Schritte bestehen darin, das Aussamen zu verhindern, Einzelpflanzen auszustechen oder besser noch auszugraben sowie große Flächen mit Vorkommen regelmäßig zu mähen“, so Holger Vogel.