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Experten raten zu Impfungen

Keuchhusten trifft auch Erwachsene

Berlin / Lesedauer: 2 min

Die hartnäckigen Hustenattacken sind der Schreck in Krippen und Kindergärten. Doch inzwischen keuchen immer öfter auch Erwachsene.
Veröffentlicht:25.10.2015, 18:11
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Unstillbare Hustenattacken über Wochen und Monate, manchmal bis zum Erbrechen. Wenn dann bei Kindern die typischen keuchenden Geräusche hinzukommen, ist klar: Das muss Keuchhusten sein. Doch das Bild von der Kinderkrankheit war einmal. Der Erreger macht jetzt vor allem Erwachsenen zu schaffen – das namensgebende Symptom haben diese Patienten aber nicht immer, wie Experten berichten. Ärzte vermuten manchmal zunächst andere Ursachen.

Dabei sieht es mit dem Schutz vor Keuchhusten bei vielen mau aus: „Die Impfquoten müssen verbessert werden“, sagte Infektionsexpertin Wiebke Hellenbrand vom Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin. Während inzwischen rund 95 Prozent der Vorschulkinder gegen die sogenannte Pertussis geimpft sind, sieht es bei Jugendlichen und Erwachsenen schlechter aus. Ausrotten lässt sich die Krankheit wohl nie: Selbst wer Keuchhusten durchgemacht hat, ist nicht dauerhaft immun. Auch die Impfung schützt maximal zehn Jahre.

Insgesamt liegen die Impfquoten Wiebke Hellenbrand zufolge in den östlichen Bundesländern höher als in den westlichen. Dort ist die Aufmerksamkeit größer, auch weil es schon länger eine Meldepflicht gibt. Bundesweit wurde diese erst 2013 eingeführt. Die Daten sind damit noch wenig aussagekräftig: Rund 10  450 Fälle 2013 und rund 12  300 im Jahr 2014 wurden dem RKI gemeldet. Damit liegen die Zahlen zum Beispiel deutlich über denen der Masern-Welle mit 2445 Patienten im Jahr 2015.

Keuchhusten wird durch Bakterien ausgelöst: Nicht der Erreger selbst macht krank, sondern ein von ihm abgesondertes Gift. Antibiotika scheinen dagegen machtlos. Eine frühe Diagnose ist nicht selbstverständlich.  Ist der Keuchhusten aber nachgewiesen, bleibt Ärzten kaum etwas, als den Hustenreiz erträglich zu machen.