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Studie

Geht uns bald der Sand aus?

Hannover / Lesedauer: 1 min

In manchen Regionen gibt es laut einer Studie bereits in diesem Jahr Lieferengpässe für den Rohstoff. In Berlin und Hamburg könnte es eng werden.
Veröffentlicht:23.02.2018, 08:27
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Drohende Lieferengpässe für Sand könnten nach einer Studie das Bauen in Deutschland verteuern. „Deutschland ist reich an Sand“, teilte die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe mit. „Dennoch drohen gerade bei wichtigen Baurohstoffen auf dem heimischen Markt aktuell erhebliche Versorgungsengpässe.“

Die Studie nennt dafür mehrere Gründe: Die meisten Sand-, Kies- und Natursteinvorkommen lägen unter Schutzgebieten oder seien überbaut. Wegen steigender Bodenpreise verkauften zudem immer weniger Bauern ihr Ackerland an Kieswerke. Genehmigungsverfahren zögen sich hin und der Baustoffindustrie fehlten Verarbeitungskapazitäten.

100 Millionen Tonnen Sand im Jahr gefördert

Regional werde deshalb für 2018 mit Lieferengpässen gerechnet, etwa im Großraum Mannheim-Karlsruhe, Berlin und dem Ruhrgebiet. Eine Tonne Bausand kostet in Berlin demnach 6 Euro, in München dagegen 15 Euro, weil es dort im Umland mehr Kies als Sand gibt. Kies und Schotter könnten zeitweise in Berlin und Hamburg knapp werden.

In den 2000 deutschen Kiesgruben werden jährlich rund 100 Millionen Tonnen Sand gewonnen. Wegen des Baubooms ist die Menge in den vergangenen fünf Jahren insgesamt um fünf Prozent gestiegen. Wegen des großen Gewichts werden Sand, Kies und Schotter regional gewonnen und nicht quer durchs Land gefahren.

Als Sand wird Gestein mit einer Korngröße zwischen 0,063 und 2 Millimeter bezeichnet, darunter spricht man je nach Größe von Schluff und Ton, darüber von Kies oder Schotter.